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Während die Bankenmärkte in Polen, Russland und der Türkei die Krise bisher vergleichsweise unbeschadet überstanden haben, haben andere Länder wie das Baltikum, Kasachstan und Weißrussland ihre frühere Wachstumsdynamik in großen Teilen eingebüßt.

Wien - Die Finanzkrise ordnet derzeit die internationalen Wachstumsregionen und damit die Bankenmärkte neu. Verzeichneten die Ost-Bankenmärkte vor der Krise noch die höchsten Wertsteigerungen für Institute und Investoren weltweit, böten heute andere Wachstumsregionen wie Südamerika und Asien bessere Chancen, berichtete die Beratungsfirma ZEB nach einer Studie mit der European Financial Marketing Association (EFMA).

Während Banken in Zentral- und Osteuropa (CEE) zwischen 2003 und 2007 noch einen Wertzuwachs (Total Shareholder Return) von rund 56 Prozent pro Jahr erzielten, verloren die Institute seit Beginn der Krise in den Jahren 2008 bis 2010 aus Investorensicht im Schnitt acht Prozent pro Jahr an Wert.

Südamerikanische Banken hätten in den Jahren vor der Krise (2003 bis 2007) mit einem Wertzuwachs von 52 Prozent pro Jahr nahezu die Wachstumsraten von Banken in CEE erreicht, ihren Wert aber auch in der Krise weiter um rund 13 Prozent pro Jahr steigern können, erklärten ZEB und EFMA in einer Mitteilung.

Es zeige sich, dass Zentral- und Osteuropa in Teilen gerade in den vergangenen Jahren deutlich an Wachstumsdynamik und Attraktivität verloren habe und die durch die Krise schwer getroffene Region zu einer Region der unterschiedlichen Geschwindigkeiten geworden sei. Während die Bankenmärkte in Polen, Russland und der Türkei die Krise bisher vergleichsweise unbeschadet überstanden hätten, hätten andere Länder wie das Baltikum, Kasachstan und Weißrussland ihre frühere Wachstumsdynamik in großen Teilen eingebüßt, heißt es in der Studie. Weitere Probleme in vielen Märkten des Ostens seien der hohe Anteil an ausgefallenen bzw. notleidenden Krediten, die oftmals geringe Kapitalausstattung vieler Banken sowie vielfach sprunghaft gestiegene Refinanzierungskosten.

Die Dynamik im Banking in CEE habe durch die Krise erheblich gelitten, schreibt Patrick Desmares, Generalsekretär der EFMA, in der Aussendung. Für internationale Bankengruppen würden damit Auswahl der Märkte und konsequente Steuerung der CEE-Aktivitäten immer wichtiger. Der EFMA-Chef sowie ZEB-Geschäftsführer Andreas Rinker sehen CEE auch nach dem Ende der Boomphase als spannenden Markt. Große Universalbanken seien hier im Vorteil.  (APA)