Wien - Kammersängerin Ruthilde Boesch ist am vergangenen Freitag (20. Jänner) im 95. Lebensjahr in Wien verstorben. Das gab die Wiener Staatsoper heute bekannt, wo die am 9. Jänner 1918 in Braunau am Inn geborene Sängerin, die an der Wiener Musikakademie u. a. bei Josef Krips studierte, 1945 mit der Susanna in "Le nozze di Figaro" debütiert hatte (wobei die Vorstellung infolge der Kriegsschäden im Theater an der Wien stattfand).

Bis 1974 sang sie insgesamt 38 Partien in 387 Vorstellungen der Wiener Staatsoper, u. a. die Papagena ("Die Zauberflöte"), Olympia ("Les Contes d'Hoffmann"), Despina ("Così fan tutte") und Blondchen ("Die Entführung aus dem Serail"). Gastauftritte führten die Sängerin zu den Salzburger und Bregenzer Festspielen, nach London, Sydney, Paris, Rio de Janeiro, Berlin und Barcelona. Sie war außerdem eine gefeierte Konzert- und Liedsängerin sowie eine herausragende Gesangspädagogin. (APA)