Salzburg - An der "Liste der Schande", auf der das griechische Finanzministerium die Namen von 4.000 Steuersündern und deren Steuerschuld veröffentlicht hat, findet jetzt auch der Salzburger AK-Präsident Siegfried Pichler Gefallen. "Ein guter Schritt, um diese unsolidarischen Zechpreller zu überführen. Bei uns in Österreich sollte man das auch tun", erklärte Pichler am Dienstag in einer Aussendung. In Österreich würden allein Unternehmen der Finanz 2,2 Milliarden Euro und der Sozialversicherung rund eine Milliarde Euro schulden.

Diese Schulden der Unternehmen zusammen seien gut ein Drittel jenes Betrags, den der Staat derzeit verzweifelt suche, um sein Budget zu sanieren. Vermögende hätten Milliarden auf Konten im Ausland geparkt. Alleine in der Schweiz sind es laut Pichler 17 Milliarden Euro, "die steuerschonend am österreichischen Fiskus vorbei angelegt sind. Diese Leute haben ihr Geld ins Ausland transferiert, prellen den österreichischen Staat um Steuereinnahmen und leben bei uns auf großem Fuße. Und wir sollen dann auch noch froh sein, dass sie in Österreich bleiben."

Ein Dorn im Auge dem AK-Präsidenten auch die Gruppenbesteuerung. Die Bank Austria habe beispielsweise im Krisenjahr 2009 einen Nettogewinn von 1,15 Milliarden Euro erzielt, "zahlte aufgrund der schrägen gesetzlichen Regelung aber keinen Cent Ertragssteuer", so Pichler, der die Abschaffung der Gruppenbesteuerung fordert. (APA)