Wien - Nachdem einige Burschenschafter trotz des Verbots von Verteidigungsminister Norbert Darabos (SPÖ) eventuell doch mit Uniform auf den Ball des Wiener Korporationsrings (WKR) gehen wollen, legt das Ministerium nun nach. Entgegen den Aussagen von FPÖ-Gemeinderat Wolfgang Jung (siehe Interview) sei sehr wohl eine schriftliche Weisung ergangen. Der Minister habe am 11. Jänner den Generalstab schriftlich angewiesen, das Tragen der Uniform am Ball des Wiener Korporationsrings zu untersagen und diese Untersagung zu veranlassen. Daraufhin habe der Generalstab (Sektion IV) das zuständige Militärkommando Wien angewiesen.

In dem Papier, das derStandard.at vorliegt und mit 13.1.2012 datiert ist, heißt es: "Nach Vorgabe des HBM (Herrn Bundesminister, Anm.) ist, in Entsprechung des §34 der ADV, allen Soldaten die Teilnahme am heurigen Ball des Wiener Korporationsringes (WKR) am 27.1.2012 in Wien in Uniform zu untersagen."

Das Militärkommando Wien habe den Antrag auf Uniform-Trageerlaubnis von FPÖ-Gemeinderat Jung mittlerweile auch abgelehnt. Darabos-Sprecher Stefan Hirsch dazu: "Sollte er dort dennoch in Uniform auftreten, bekommt er ein Verwaltungsstrafverfahren." Laut Gesetz kann die Strafe bis zu 700 Euro betragen.

Trotz dieser negativen Botschaft hält Jung es nach wie vor offen, ob er mit Uniform auftritt oder nicht. Er habe noch kein Schreiben des Militärkommandos bekommen und wolle nicht "über ungelegte Eier reden", meint er gegenüber derStandard.at. Er werde sich jedenfalls mit Juristen beraten und gegebenenfalls Einspruch einlegen. (rasch, derStandard.at, 24.1.2012)