Heimo Rolletts "immobranche.at" nun im Wettstreit mit ...

Screenshot: derStandard.at

... "immotermin.at" von der epmedia.

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Sie nennt sich Immobilienbranche, doch sie ist sehr mobil: Fast täglich findet irgendwo eine mehr oder weniger wichtige Veranstaltung statt, auf der man gesehen werden sollte, auf der man gewesen sein sollte oder über die man schreiben sollte. Ebenso regelmäßig kommt es vor, dass zwei oder sogar mehrere Unternehmen oder Organisationen der Immo-Branche zur gleichen Zeit ihre jeweiligen Termine ansetzen - sei es eine Pressekonferenz, eine Tagung oder ein Empfang. Mit Boshaftigkeit mag das zwar mitunter auch, aber sicher nicht allzu oft zu tun zu haben; in den überwiegenden Fällen liegt es wohl an der fehlenden Koordination. Und diese macht es dann schwierig, auf zweien/mehreren/allen Hochzeiten zu tanzen, wie das im Volksmund so schön heißt.

Der Immobilienjournalist Heimo Rollett, bis vor kurzem Chefredakteur des "Immobilienmagazins", hatte nun dagegen eine gute Idee: Er rief mit www.immobranche.at am 16. Jänner eine Online-Plattform ins Leben, auf der nun alle wichtigen Branchenveranstaltungen in einem Kalender übersichtlich verwaltet werden können. "Es ist eigentlich nichts weiter als ein Instrument, das die voranschreitende Professionalisierung der Immobilienwirtschaft fördern und zu mehr Transparenz führen soll", erklärte er dazu in einer Presseaussendung. Termine können elektronisch vorgeschlagen werden und landen nach einer redaktionellen Überprüfung kostenlos im Kalender, verspricht er. Auch das Betrachten des neuen Onlinetools soll für die Besucher stets gratis sein, außerdem lassen sich die Daten gleich in den persönlichen Terminkalender übertragen. Für Termine in Sachen Aus- und Weiterbildung gibt es einen eigenen kleinen Kalender.

Und einen weiteren Kalender gibt es nun auch von einem anderen Anbieter, nämlich von epmedia. Die "Werbeagentur für die Immobilienbranche" hat am Dienstag mit www.immotermin.at einen fast identen Kalender ins Netz gestellt, worüber Rollett entsprechend fuchsteufelswild ist. Von Seiten der Agentur - seit 2010 Hälfte-Eigentümer des IMV Verlags, der das "Immobilienmagazin" herausgibt - betont man via hauseigener E-Postille immoflash.at, dass der Kalender "nach mehr als sechsmonatiger konzeptioneller Vorbereitung" gestartet wurde.

Auf dem Streben nach Vollständigkeit ist Rolletts Kalender - er hatte sich für die Umsetzung ein paar potente "Gründungs-Sponsoren" geholt, darunter die ÖGNI sowie CA Immo und s Immo - jedenfalls ein gutes Stück weiter: Auf immobranche.at werden für die Monate Februar, März und April derzeit (Stand Dienstagnachmittag) schon mehr als hundert Einzeltermine genannt. Rollett unterteilt die Termine außerdem in vier Kategorien, von "Ausbildung" bis "Pressekonferenz". Auf immotermin.at von epmedia zählt man für den selben Zeitraum genau 61 Termine; darunter auch eigene Veranstaltungen wie den Immobilienball oder die Messe "Wohnraum", für die dort etwas ausführlicher geworben wird.

Erstes Fazit: immobranche.at hat punkto Übersichtlichkeit und Vollständigkeit die Nase vorn. Und grundsätzlich sollte die Branche mit den beiden Kalendern in Zukunft jedenfalls davor gefeit sein, gleichzeitig auf zwei Hochzeiten (an-)tanzen zu müssen, erleichtern sie doch für Veranstalter die Abstimmung untereinander. Denn dass zwei zur gleichen Zeit die gleichen Ideen haben - das ist natürlich weiterhin nicht ausgeschlossen.