Casablanca - Ein marokkanischer Akademiker, der sich aus Protest gegen die Arbeitslosigkeit in seinem Land vor dem Bildungsministerium in Brand gesetzt hatte, ist seinen Verletzungen erlegen. Wie die staatliche Nachrichtenagentur MAP am Dienstag berichtete, hatte der junge Mann zu einer Gruppe von arbeitslosen Hochschulabsolventen gehört, die sich zu einer Protestaktion in einem Trakt des Ministeriums in Rabat niedergelassen hatten.

Die jungen Leute protestierten dagegen, dass sie keine Stellen im öffentlichen Dienst erhalten hatten. Zwei von ihnen setzten sich in der vorigen Woche in Flammen und wurden in ein Krankenhaus nach Casablanca gebracht. Einer von ihnen, dessen Körperoberfläche zu mehr als 50 Prozent verbrannt war, starb am Dienstag in der Klinik. Das Leben des anderen Arbeitslosen sei nicht in Gefahr, hieß es.

In Tunesien hatte ein junger Mann Ende 2010 mit einer Selbstverbrennung landesweite Unruhen und Proteste ausgelöst, die zum Sturz des Regimes führten. In Marokko hatte sich der seit 1999 regierende König Mohammed VI. in einem weitgehend als manipuliert angesehenen Referendum Verfassungsänderungen absegnen lassen. Die Parlamentswahl im Vorjahr gewann die islamistische "Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung". (APA)