Innsbruck/Wien - FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache wird das per Ministerratsbeschluss angekündigte Ehrenzeichen der Republik Österreich "selbstverständlich" annehmen. "Ich werde den Orden aber nicht öffentlich zur Schau stellen", erklärte Strache bei einer Pressekonferenz am Mittwoch in Innsbruck. Tags zuvor hatte FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky anlässlich der Verleihung von Ehrenzeichen an Regierungsmitglieder noch von einem "Schlag ins Gesicht der Bevölkerung" gesprochen, offenbar ohne zu wissen, dass Strache ebenfalls bedacht wird.

"Eigenartiges Verhalten"

Vilimsky habe nur beleuchten wollen, dass es ein eigenartiges Verhalten der Regierungsmitglieder sei, sich "vor dem Opernball gegenseitig Orden zu verleihen, um nicht nackt erscheinen zu müssen", argumentierte Strache. Angesichts der steigenden Staatsschulden, des Verlusts des Triple-A und der "tollen" Arbeit, die die Regierung sonst noch geleistet habe, sei es es eine Provokation, sich Orden umzuhängen.

Er selbst verdiene das Ehrenzeichen wegen seiner mehrjährigen Wiener Landtagstätigkeit, betonte Strache: "Eigentlich wäre es mir schon vor sechs Jahren zugestanden." Den Orden nicht anzunehmen sei keine Alternative, sagte der FPÖ-Chef: "Die eitlen Pfauen von Rot-Schwarz würden ihn ja trotzdem tragen." Zudem werde damit jahrelange Oppositionspolitik honoriert. Strache soll das Große Goldene Ehrenzeichen mit dem Stern erhalten.

Dem Kärntner Landeshauptmann Gerhard Dörfler (FPK) wurde am Mittwoch in der Hofburg von Bundespräsident Heinz Fischer das Große Silberne Ehrenzeichen am Bande für Verdienste um die Republik Österreich überreicht. Fischer bezeichnete die Ehrung laut Aussendung als symbolischen Dank für die Mitwirkung Dörflers an der Ortstafellösung sowie für ein Jahrzehnt der Regierungsverantwortung in Kärnten. Der Landeshauptmann verwies auf das Engagement Fischers für die Ortstafellösung und betonte, dass es dazu auch Partnerschaften und Freundschaften gebraucht habe wie jene mit Staatssekretär Josef Ostermayer (SPÖ). (APA)