Wien - Der Ölpreis hat am frühen Donnerstagnachmittag im Plus gegenüber dem Vortag tendiert. Gegen 14 Uhr kostete ein Barrel (159 Liter) der US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) 100,77 Dollar und damit 0,88 Prozent mehr als am Mittwoch. Der Future auf ein Barrel der Nordseesorte Brent wurde mit 111,85 Dollar gehandelt.

Unterstützung erhielten die Rohölnotierungen unter anderem von den gestrigen US-Lagerdaten. Zwar sind die Ölvorräte gegenüber der Vorwoche um 3,6 Mio. Barrel gestiegen, die Destillatbestände sind jedoch dank einer deutlichen Belebung der Nachfrage in diesem Segment stark um 2,5 Mio. Barrel gefallen, schreiben die Commerzbank-Experten.

Zudem dürften die Sorgen um eine drohende Angebotsverknappung die zuletzt aufgekeimten Konjunktursorgen überlagern und damit dem Ölpreis Auftrieb verleihen. Nach Angaben der Analysten der Commerzbank arbeite der Iran an einer Gesetzesvorlage um die Ölexporte in die EU noch vor Inkrafttreten des Öl-Embargos am 1. Juli zu stoppen, hieß es.

Der Internationale Währungsfonds warnte vor diesem Hintergrund davor, dass der Rohölkurs auf bis zu 140 Dollar je Barrel steigen könnte, sollten keine alternativen Lieferanten zum Iran gefunden werden. Allerdings könnte die Rückkehr Libyens für Entlastung an den Ölmärkten sorgen, so die Experten der Commerzbank weiter.

Das Gold-Vormittagsfixing in London lag bei 1.713,00 Dollar und damit deutlich höher zum Mittwochvormittags-Fixing von 1.659,00 Dollar. Beflügelt wurde das Edelmetall von den jüngsten Ankündigungen der US-Notenbank und der daraus resultierenden Abwertung des US-Dollar. Die Federal Reserve (Fed) hatte am Mittwochabend eine Ausweitung ihrer Nullzinspolitik bis zum Ende des Jahres 2014 signalisiert.

Die Aussicht auf langfristig niedrige Zinsen hält die Opportunitätskosten der Goldhaltung gering, so die Spezialisten der Commerzbank. Daher dürfte die Attraktivität von Gold weiter steigen und das Edelmetall auch langfristig "stark nachgefragt und gut unterstützt" bleiben. Auch bei Silber und Platin waren am Donnerstag deutliche Kursgewinne zu verzeichnen.

Vor dem Hintergrund der jüngsten Fed-Aussagen setzte sich zudem bei den Industriemetallen der Aufwärtstrend weiter fort, hieß es. So notierte beispielsweise Kupfer nach Angaben der Commerzbank-Analysten zuletzt über 8.500 Dollar je Tonne und markierte damit sein höchstes Niveau seit mehr als vier Monaten. (APA)