Wien - Das monatliche Durchschnittseinkommen ist mit etwas mehr als 1000 Euro miserabel. Die Künstler führen dies unter anderem auf die Missachtung des Urheberrechts zurück - also die unbezahlte Verwendung von Filmen, Musik, E-Books und Bildern. Der Umsatz des heimischen Musikmarkts habe sich in den letzten zehn Jahren halbiert, bereits im Jahr 2005 seien der österreichischen Filmwirtschaft durch Piraterie 16,5 Millionen Euro entgangen. Und zwei Drittel aller E-Books würden raubkopiert.

Damit die Kunstschaffenden für ihre Leistung wieder fair bezahlt werden, haben sich Künstler aller Sparten zur Initiative Kunst hat Recht zusammengeschlossen. Gemeinsam wollen sie eine bessere Durchsetzung ihrer Rechte bewirken. Am Mittwoch stellte sich die Initiative bei einer Pressekonferenz im Porgy & Bess vor.

Der Autor Gerhard Ruiss, gemeinsam mit Danny Krausz, Harald Sicheritz, Christof Straub (Papermoon), Andy Baum, Michael Kos, Mercedes Echerer und anderen Mitbegründer von Kunst hat Recht, gab sich in seinem Statement kampfeslustig. Das geistige Eigentum sei zwar durch die Charta der Menschenrechte geschützt, "aber die Rechte, die wir im realen Leben haben, verlieren wir im Netz". Damit müsse Schluss sein.

Die Initiative fordert u. a. die Einsetzung einer Regierungskommission zur Entwicklung eines zeitgemäßen Urheberrechts und ein Bekenntnis zur Festplattenabgabe, die den Künstlern als Ausgleich für Privatkopien zehn Millionen Euro bringen soll.

Die "Initiative für das Recht auf geistiges Eigentum" erhielt auf der Homepage www.kunsthatrecht.at bereits 2000 Unterstützungserklärungen. Richard Dorfmeister, Lukas Resetarits, Hubert von Goisern, Valie Export und andere wollen sich aktiv einbringen. (trenk, DER STANDARD, Printausgabe, 26.1.2012)