Es handelt sich hier, bei Romanian Rhapsody (Berlin Classics), um eine Reise zu den eigenen Musikwurzeln. Die rumänische Pianistin mit Wohnsitz Wien, Mihaela Ursuleasa (1978 in Brasov geboren), vermittelt quasi, womit sie als Tochter eines Jazzpianisten/Akkordoenisten und einer Sängerin, aufgewachsen ist. Als Tochter, die in dieser Folklore- und Jazz-lastigen Umgebung wunderkindhaft das klassische Repertoire erarbeitet hat.

Ursuleasa, die einst den Clara-Haskil-Wettbewerb gewann und (von Claudio Abbado animiert) ab 1990 ihr Konzertpensum reduzierte, um sich verstärkt ihrer Weiterentwicklung zu widmen, tut es (zum Teil zusammen mit dem Geiger Gilles Apap) mit Werken von George Enescu, Paul Constantinescu und Bela Bartok, die alle folkloristische Elemente kunstvoll in ihr Schaffen integriert haben.

Und sie tut es mit Temperament und Sensibilität, wobei auch Schuberts drei Klavierstücke D 946 beachtliche Tiefe erreichen. Der Ö1-Pasticcio-Preis - vergeben in Kooperation mit dem STANDARD und Musikredakteur Ljubisa Tosic als Jurymitglied - geht somit im Jänner an Mihaela Ursuleasa und ihre zweite CD Romanian Rhapsody. (red  / DER STANDARD, Printausgabe, 27.1.2012)