Espoo/Helsinki - Beim angeschlagenen finnischen Handyhersteller Nokia scheint der Umbau erste Früchte zu tragen. Zwischen Oktober und Ende Dezember konnte Nokia zumindest Absatz und Umsatz im Vergleich zum Vorquartal deutlich erhöhen. Im Vergleich zum Vorjahresquartal sanken Gewinn und Umsatz weniger stark als erwartet. Die Probleme der Vergangenheit belasteten den einstigen Trendsetter der Branche jedoch weiter stark. Der Jahresverlust erreichte 1,16 Mrd. Euro nach einem Gewinn von 1,85 Mrd. 2010. Der Umsatz sank von 42,45 auf 38,66 Mrd. Euro.

Im vierten Quartal verbuchte das Unternehmen wegen der Abschreibung auf Vermögenswerte unter dem Strich ein Minus von 1,08 Mrd. Euro und damit deutlich mehr als von Experten erwartet. Im Vorjahresquartal hatte Nokia noch 742 Mio. Euro verdient. Der Umsatz fiel im Vergleich zum Vorjahr um ein Fünftel auf 10 Mrd. Euro - aber immerhin konnte Nokia zum Jahresende im Quartalsvergleich zulegen.

Nokia-Chef Stephen Elop wagte am Donnerstag dennoch weiter keine Prognose für das laufende Jahr und will auch die Dividende auf 20 Cent je Aktie halbieren. Am Markt wurden die Nachrichten unter dem Strich positiv aufgenommen. Das im EuroStoxx 50 notierte Papier zog nach Bekanntgabe der Zahlen deutlich an und gewann zuletzt sechs Prozent.

Vom ersten Handy auf Windows-Basis verkaufte der Konzern den Angaben zufolge bisher gut über eine Million Stück. Allerdings konnte der Lumia-Absatz die Einbußen bei anderen Modellen nicht ausgleichen. Der Smartphone-Verkauf ging 31 Prozent auf 19,6 Millionen Geräte zurück. Die in Helsinki notierte Aktie legte nach Bekanntgabe der Zahlen um fünf Prozent zu. Nokia hat zuletzt auf dem Smartphone-Markt den Anschluss an die iPhones von Apple und die Handys auf Grundlage der Google-Software Android verloren. Der Konzern gilt nach Absatz immer noch als weltgrößter Handyhersteller. (APA)