Wien - Die europäischen Leitbörsen haben den Handelstag am Donnerstag einheitlich mit klar höheren Kuren beendet. Der Euro-Stoxx-50 befestigte sich um 1,6 Prozent. Die Ankündigung der US-Notenbank vom Mittwochabend, den Leitzins sogar bis Ende 2014 sehr tief zu halten, beflügelte die Aktienkurse. Neue Hoffnungen auf eine Einigung zum Schuldenschnitt Griechenlands trieben die Indizes weiter hoch. Griechenland und seine privaten Geldgeber arbeiten weiter mit Hochdruck an einer Kompromisslösung zum geplanten Schuldenschnitt für das pleitebedrohte Land, hieß es.

In einer Branchenbetrachtung legten Aktien aus allen Sektoren teilweise sehr deutlich zu. Auf Unternehmensseite lieferte vor allem die Berichtssaison Impulse. Nokia berichtete über die Entwicklung im vierten Quartal und die Aktien verabschiedete sich mit Plus 2,66 Prozent auf 4,164 Euro aus dem Handelstag. Beim angeschlagenen finnischen Handyhersteller scheint der Umbau erste Früchte zu tragen. Zwischen Oktober und Ende Dezember konnte Nokia zumindest Absatz und Umsatz im Vergleich zum Vorquartal deutlich erhöhen. Zudem fiel der um der Sondereffekte bereinigte Gewinn höher aus als von Experten erwartet worden war.

Hennes & Mauritz (H&M) hat für das vierte Quartal einen Gewinnrückgang gemeldet. Die Anteile des Bekleidungskonzerns grenzten die Verluste vom Frühhandel bis zum Sitzungsende auf minus 0,04 Prozent auf 224,10 Kronen ein.

Easyjet sprangen nach Zahlen um 10,33 Prozent auf 445,50 Pence hoch. Der britische Billigflieger hat im abgelaufenen Quartal seinen Umsatz gesteigert. Die Erlöse sind um 16,7 Prozent auf 763 Mio. Pfund (917 Mio. Euro) gestiegen. Im ersten Geschäftsquartal seien 12,9 Millionen Passagiere und damit 8,1 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum befördert worden.

Die Lufthansa-Titel gewannen 2,03 Prozent auf 10,565 Euro an Höhe, nachdem die japanische Großbank Nomura sie hochgestuft hatte und nun eine Kaufempfehlung ausspricht. Zudem ist im Tarifkonflikt bei der AUA-Mutter nach Angaben der deutschen Gewerkschaft Verdi eine Einigung erzielt worden. Demnach erhalten rund 33.000 Beschäftigte des Unternehmens in Deutschland rückwirkend zum 1. Jänner 3,5 Prozent mehr Gehalt.

Im Stahlbereich stärkten sich ThyssenKrupp deutlich um 4,53 Prozent auf 22,135 Euro nach oben. Ein Händler verwies darauf, dass der europäische Stahlsektor wegen weiter steigender Stahlpreise in den USA zu den Favoriten der Anleger gehöre. Branchenprimus ArcelorMittal kletterte um 3,76 Prozent auf 16,715 Euro hoch.(APA)