Wien - "Wir überlegen uns derzeit sehr stark, einen Standort in Osteuropa zu eröffnen", zitiert der "Kurier" Günther Apfalter, Chef von Magna Europa. Derzeit würden nur knapp 3000 der weltweit 107.000 Mitarbeiter in vier osteuropäischen Ländern arbeiten.

Derzeit verhandelt Magna mit Mercedes über die Verlagerung der Produktion des Geländewagens Puch G in ein ungarisches Daimler-Werk. "Wir sind mitten in den Verhandlungen mit Daimler. Entschieden ist noch nichts, aber wir müssen wahrscheinlich Wertschöpfungsanteile abgeben", fürchte Apfalter. So billig wie in Ungarn könne Magna in Österreich nicht produzieren. Hier koste eine Arbeitsstunde 24, jenseits der Grenze knapp neun Euro.

In diesem Zusammenhang kritisierte Apfalter auch den hohen Lohnabschluss in der Metallindustrie. "Irgendwann ist die Zitrone ausgepresst." Der Manager fordert einen neuen Kollektivvertrag, der flexiblere Spielräume schafft. Weitere Effizienzsteigerungen zur Kostenreduzierung seien hingegen kaum noch möglich.

Trotz der aus Sicht Apfalters hohen Lohnabschlüsse der Metallindustrie habe das Grazer Werk "absolute Überlebensberechtigung". Im Vorjahr wurden laut Apfalter 135.000 Autos gefertigt, davon 7.200 Mercedes G. 2010 waren es nur 86.600 Fahrzeuge. Die "magische Grenze" für den Erhalt des Standorts seien dauerhaft 100.000 Stück im Jahr. Der Rekord waren 250.000 Autos im Jahr 2006, schreibt der "Kurier". (APA)