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Rafael Nadal zeigt stets Emotionen.

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Gegen Roger Federer ist er in der Lage, noch ein Schäuferl nachzulegen.

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Roger Federer war mit seinem Latein am Ende.

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Abgang.

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Melbourne - Rafael Nadal ging in die Knie und schrie seine Freude am Australia Day in den Nachthimmel von Melbourne. Roger Federer hatte schon die Schlägertasche geschultert und die Rod-Laver-Arena verlassen, der Kopf war deutlich zum Boden geneigt. Später machte der Sieger den Verlierer quasi zum Sieger. "Roger ist der größte Spieler der Geschichte. Es ist immer eine große Ehre, gegen ihn zu spielen. Ich habe immer versucht, ihm nachzueifern, denn er ist perfekt und so viel besser als ich", sagte der Spanier nach dem 6:7 (5), 6:2, 7:6 (5), 6:4 in einem hochklassigen Halbfinale. Das Resultat war ein leichter Widerspruch, denn der 25-jährige Spanier war schon ein bisserl besser als der 30-jährige Schweizer.

Nadals Endspielgegner am Sonntag wird am Freitag gekürt. Der topgesetzte Titelverteidiger Novak Djokovic trifft auf Andy Murray. Nadal würde Murray bevorzugen, gegen Djokovic hat er nämlich sechsmal in Serie verloren. Dass er einen Tag mehr Zeit zur Erholung hat, "ist in jedem Fall kein Nachteil".

Nach einer fast vierstündigen Aufregung gegen Federer bedarf es einer längeren Pause. Federer war ganz knapp dran. Das kennt er. Nadal führt nun im direkten Vergleich mit 18:9, bei Grand-Slam-Turnieren lautet die Bilanz 8:2. "Ich bin enttäuscht. Ich hatte in allen Sätzen meine Chancen, aber habe sie nicht nutzen können. Rafa hat sehr gut gespielt, gegen mich ist er immer besser als gegen andere", sagte Federer und sprach von einem Duell "voller Schlüsselmomente".

Der erste Abschnitt verlief ausgeglichen, Nadal verbesserte im zweiten Satz seine Aufschlagquote. Zudem profitierte der Linkshänder von einer zehnminütigen Unterbrechung bei eigener 5:2-Führung. Die Pause war notwendig geworden, weil wegen des Nationalfeiertages in unmittelbarer Nähe ein Feuerwerk gezündet wurde. Danach holte sich Nadal den zweiten Satz und machte insgesamt elf Punkte in Serie.

Zwei leichte Fehler

Federer steckte in seinem 1001. Profimatch auch nach dem Verlust des dritten Durchgangs nicht auf. Die Vorentscheidung fiel im vierten Satz, als Nadal das Break zum 5:4 gelang und sein Kontrahent danach zwei Chancen zum Rebreak leichtfertig verspielte.

Der viermalige Melbourne-Gewinner Federer hatte bei den Australian Open 2010 seinen vorerst letzten großen Titel geholt, er verharrt bei 16 Stück. Nadal könnte sich auf elf verbessern. Federer sagte noch: "Macht euch keine Sorgen um mich." (sid/red/DER STANDARD, Printausgabe, 27.1.2012)