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Die Anzahl der "Juvenile Strokes" nahm in den vergangenen Jahren zu.

Innsbruck  - In Österreich sind immer mehr junge Menschen von Schlaganfällen betroffen. Laut Experten nahm die Anzahl bei den "Juvenile Strokes", zu der in diesem Fachbereich der Medizin die 18- bis 50-jährigen Patienten zählen, in den vergangenen zehn Jahren um rund 20 Prozent zu, hieß es bei einer Pressekonferenz anlässlich der Jahrestagung der Österreichischen Schlaganfall-Gesellschaft in Innsbruck. Nach Angaben der Mediziner würden knapp 25.000 Menschen pro Jahr einen Schlaganfall erleiden.

Schlaganfälle unter 18 Jahren selten

"Kindliche Schlaganfälle" bei unter 18-Jährigen treten hingegen selten auf. Rund 100 Menschen würden österreichweit im Jahr davon betroffen sein, meinte Stefan Kiechl von der Universitätsklinik für Neurologie. Patienten im Alter zwischen 18 und 35 Jahren werden zu über 80 Prozent wieder völlig gesund, berichtete sein Kollege Johann Willeit. Während bei Menschen über 50 Jahren meistens eine Gefäßverkalkung zu Schlaganfällen führe, gebe es bei jüngeren Personen mehrere Ursachen. So könnten etwa unter anderem eine Verengung der Halsschlagader sowie ein "Vorhofflimmern" diesen Gehirnschlag zur Folge haben. Bei Auftreten derartiger Symptome sei es immens wichtig, sich sofort in ärztliche Behandlung zu begeben und einem möglichen Schlaganfall vorzubeugen.

Neue Medikamente

"Ein Viertel aller Schlaganfälle haben Vorhofflimmern als Ursache", fügte Willeit hinzu, "neue Behandlungsstrategien und neue Medikamente, die uns seit kurzem zur Verfügung stehen, können mit Fug und Recht als entscheidender Fortschritt in der Schlaganfallprävention bezeichnet werden." Dank neuer Medikamente könne zudem die nötige Blutverdünnung im Falle eines Vorhofflimmerns einfacher durchgeführt werden und die Gefahr für Hirnblutungen verringern. "Die Blutverdünnung reduziert das Schlaganfall-Risiko um 80 Prozent", erläuterte der Mediziner. Eine rechtzeitige Operation an der Halsschlagader lasse die Wahrscheinlichkeit für einen Schlaganfall von 50 auf rund drei Prozent sinken. (APA)