Madrid - Die Arbeitslosigkeit im wirtschaftlich angeschlagenen Spanien hat einen langjährigen Höchststand erreicht. Im vierten Quartal hatte fast jeder vierte Spanier keine Arbeit. Die Arbeitslosenrate stieg von Oktober bis Dezember im Vergleich zum Vorquartal nochmals an - auf 22,85 Prozent von 21,5 Prozent, wie das nationale Statistikamt mitteilte. 5,27 Millionen Spanier waren damit ohne Job. So hoch war die Rate seit 17 Jahren nicht.

Spanien führt damit die Negativliste in der EU und sogar unter den OECD-Ländern an. Weil auch die Wirtschaftsaussichten nicht rosig sind, ist nicht so schnell mit einer Verbesserung am Arbeitsmarkt zu rechnen. Spaniens Situation sei kompliziert, sagte Nicolas Lopez, Chefanalyst bei M&G Valores. Das Land müsse sowohl sein Staatsdefizit im Auge behalten als auch etwas für den Arbeitsmarkt tun. Es sei schwer, beides unter einen Hut zu bekommen.

Nach Prognose der EU-Kommission wird die Arbeitslosenquote in Spanien auch in diesem Jahr über der 20-Prozent-Marke verharren. Dort liegt sie bereits seit 2010. Neben der schwachen wirtschaftlichen Entwicklung tragen dazu auch komplexe Kollektivvertragsabkommen, gesetzlich festgelegte Abfindungszahlungen und befristete Verträge bei. (APA/Reuters)