Wien - Zu einem Aufschrei gegen die diskutierten Sparmaßnahmen im öffentlichen Dienst fanden sich am Freitag mehrere Gewerkschaftsgruppierungen zusammen. Man werde Sonderbelastungen oder auch die Streichung von Biennalsprüngen "nicht widerstandslos hinnehmen", drohte die Finanzgewerkschaft - und die Kollegen der Justizwache sprachen von Maßnahmen "bis hin zu Streikbeschlüssen".

Scharfe Worte von Neugebauer

Was der öffentliche Dienst zur Budgetkonsolidierung beitragen soll, ist - wie das gesamte Sparpaket - noch nicht wirklich bekannt. Aber laut Medienberichten denkt die Regierung darüber nach, Biennalsprünge zu streichen bzw. mehrere Jahre Nulllohnrunden zu verhängen, schon heuer einen Aufnahmestopp durchzuziehen oder den Beamten - analog zur Arbeitslosenversicherung im ASVG-Bereich - einen finanziellen Beitrag für die Arbeitsplatzsicherheit abzuverlangen. GÖD-Chef Fritz Neugebauer hat bereits gegen "dumme Vorschläge und Herumpfuschen" gewettert.

Am Freitag deponierten mehrere Gewerkschaftsgruppen ihre Empörung. So wandte sich der Vorsitzende der Justizwachegewerkschaft Albin Simma (FCG) vehement gegen eine "Ausbeutersteuer" - und beklagte, "wie mitarbeiterverachtend der Arbeitgeber Bund mit seinen Dienstnehmern umgeht".

Für Finanzgewerkschafts-Chef Herbert Bayer (FCG) ist eine "Beamtensteuer" "absurd und undenkbar", solche Sonderbelastungen oder das Aussetzen von Biennalsprüngen werde man "nicht widerstandslos hinnehmen". Auch für den FSG-Flügel in der Finanzgewerkschaft sind weitere Einschnitte "nicht mehr zumutbar".

"Wut und Verzweiflung"

Von "unglaublichem Unmut, Empörung, Wut und Verzweiflung" bei tausenden Kollegen berichtete der Vorsitzende der gewerkschaftlichen Standesvertretung Unterrichtsverwaltung, Johann Pauxberger (FCG), die gesamte Kollegenschaft sei "enttäuscht und demotiviert".

Der Vorarlberger GÖD-Landesvorsitzende Eugen Lampert (FCG) forderte die Regierung zu Gesprächen mit Betroffenen, Personalvertretern und der Gewerkschaft - samt Verhandlungen über ein neues Dienstrecht - auf, "anstatt neue Gerüchte und Spekulationen in Zusammenhang mit dem Sparpaket in Umlauf zu bringen". (APA)