Rom - UniCredit wird zwar erst kommende Woche die Liste ihrer neuen Aktionäre bekanntgeben, doch es sickern bereits Informationen über die neuen Verhältnisse im Aktionärskreis durch. Der römische Baulöwe Francesco Gaetano Caltagirone ist aus dem Aufsichtsrat der toskanischen Bank "Monte dei Paschi di Siena" (MPS) ausgetreten und hat einen Anteil zwischen ein und zwei Prozent an UniCredit erworben, berichtete die Mailänder Tageszeitung "Corriere della Sera". Seine Beteiligung an MPS, bei der er 2003 eingestiegen war, reduzierte er von 4,7 auf 1,33 Prozent, um den Einstieg bei UniCredit zu finanzieren.

Der US-Fonds Capital Research stockte seinen Anteil im Zuge der milliardenschweren Kapitalerhöhung von 2,5 auf 5,4 Prozent auf. Der arabische Staatsfonds Aabar reduziert dagegen von 6,05 auf 5 Prozent. Mit Investitionen zwischen 20 und 50 Mio. Euro haben mehrere neue Gesellschaften Anteile an UniCredit erworben, berichteten italienische Medien. Zu ihnen zählt auch der Modeunternehmer Diego Della Valle, Besitzer des Schuhkonzerns Tod's. Nach Angaben der Mailänder Wirtschaftszeitung "Sole 24 Ore" hat Della Valle einen UniCredit-Anteil von weniger als 2 Prozent erworben.

Zu den neuen Aktionären zählt Insiderinformationen zufolge auch die Unternehmerfamilie Malacalza, Partner des Reifenkonzerns Pirelli. Auch die Verlagsgruppe De Agostini könnte UniCredits Aktionärskreis stärken. Die neuen Gesellschaften sollen Aktionäre kompensieren, die im Zuge der milliardenschweren Kapitalaufstockung ihre Bezugsrechte nicht ausgenutzt haben.

Die UniCredit-Altaktionäre können ihr Bezugsrecht bis Freitagabend ausüben. Nach dem schwierigen Start der Kapitalerhöhung im Wert von 7,5 Milliarden Euro am 9. Jänner mit starken Kursverlusten kann Ghizzoni aufatmen. Die davor auf historische Tiefstände gestürzten UniCredit-Aktien an der Mailänder Börse legten in den letzten Tagen kräftig zu. (APA)