Moskau - Wegen neuer technischer Probleme hat Russland zwei bemannte Weltraumflüge und den Start einer Trägerrakete mit einem niederländischen Satelliten verschoben. Durch die Pannen müssten drei der sechs Crew-Mitglieder der Internationalen Raumstation ISS bis April - und damit einen Monat länger als geplant - im All bleiben, wie die Raumfahrtbehörde Roskosmos mitteilte. Die ISS-Crewmitglieder Anton Schkaplerow und Anatoli Iwanischin (beide Russland) sowie Dan Burbank (USA) sollten ursprünglich im März zur Erde zurückkehren. Außer ihnen sind derzeit noch Oleg Kononenko (Russland), Donald Pettit (USA) und Andre Kuipers (Niederlande) an Bord.

Der für den 30. März vorgesehene Start der russischen Kosmonauten Gennadi Padalka und Sergej Rewin sowie des US-Astronauten Joseph Acaba zur ISS kann nun jedoch frühestens Ende April stattfinden, hieß es. Grund sei eine undichte "Sojus"-Landekapsel. Damit verzögere sich auch ein Flug von drei weiteren Raumfahrern zur ISS, der für den 30. Mai geplant war, teilte Roskosmos mit. Zudem werde der bereits für diesen Samstag vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan geplante Start einer "Proton"-Rakete mit einem niederländischen Kommunikationssatelliten verschoben. Grund sei ein Kurzschluss nach einem Kabelbruch.

Der Start eines unbemannten Raumtransporters vom Typ "Progress" in Baikonur war Tags zuvor problemlos verlaufen. Der Frachter mit mehr als 2,6 Tonnen Nachschub für die sechsköpfige ISS-Crew an Bord soll in der Nacht zu diesem Samstag andocken. Nach der Ankunft müsse die ISS am Sonntag wegen Weltraumschrotts ein Ausweichmanöver fliegen, teilte Roskosmos darüberhinaus mit. Grund seien Trümmer des chinesischen Satelliten "Fengyun-1C", der 2007 von einer chinesischen Rakete zerstört worden war. (APA/red)