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Die Oasis of the Seas gilt neben ihrer Schwester Allure of the Seas als größtes Kreuzfahrtschiff der Welt.

Foto: AP Photo/Sun Sentinel, Josh Ritchie

14.000 Euro soll es geben für die Todesangst, den Verlust von persönlichen Sachen und die verdorbene Ferienreise beim Kentern des italienischen Kreuzfahrtriesen. Bei den Todesopfern wird es wohl eine zusätzliche Lösung geben.

Das war es dann wohl. Oder? Wird das Unglück eine Auswirkung auf die extrem boomende Luxus-Liner-Industrie haben? Beim Durchklicken der Fotostrecke "Größenwahn am Ozean" auf derStandard.at kommt man aus dem Staunen über diese Riesendinger nicht heraus. Sie schauen aus wie Plattenbauten auf dem Meer und sind offensichtlich nichts Besonderes mehr; ein All-inclusive-Klub, der schwimmt. In Venedig war es ein paar Mal ganz reizvoll, wenn sich zwischen zwei Palästen plötzlich ein Hochhaus langsam vorbeischob. Ist aber nicht gut für die Fundamente ebenjener Paläste. Sollten besser draußen bleiben.

In den alten Schwarz-Weiß- Filmen trägt Fred Astaire bei der Atlantiküberquerung mit Ginger Rogers praktisch nur Frack. Heute Jogginganzug. Den schrulligen britischen Butler, der die Morgenzeitung bügelt , gibt es wohl auch nicht mehr. Stattdessen unterbezahltes Personal, das im Ernstfall nicht weiß, wie man die Rettungsboote zu Wasser lässt.

Eine Zeitlang werden jetzt die Sicherheitsvorschriften verschärft werden. Die Buchungen werden wohl nicht nachlassen. Dann wird man eines Tages wieder daran erinnert werden, dass das Meer nicht harmlos ist. (DER STANDARD, Printausgabe, 28./29.1.2012)