Bern - Im Zusammenhang mit der Mordserie einer Neonazi-Zelle in Deutschland führt eine Spur in die Schweiz. Eine Person wurde am 20. Jänner im Berner Oberland angehalten und befand sich zwei Tage in Haft, wie die Berner Kantonspolizei am Samstag eine Meldung des Schweizer Radio DRS bestätigte. Die Staatsanwaltschaft Berner Oberland hat ein Verfahren eingeleitet.

Die Person mit Schweizer Staatsbürgerschaft steht demnach unter Verdacht, eine kriminelle Organisation unterstützt zu haben. Konkret geht es bei den Vorwürfen um die Beschaffung der Tatwaffe.

Schweizer Rechtsradikaler als Redner

In Zusammenhang mit der Mordserie der Neonazi-Zelle aus dem Ostdeutschen Zwickau wurde bereits seit geraumer Zeit vermutet, Spuren könnten in die Schweiz führen. Verschiedene Medien berichteten etwa, dass ein mutmaßlicher Schweizer Rechtsradikaler aus dem Berner Oberland 2008 in Zwickau als Redner aufgetreten sein soll.

Das aus Thüringen stammende Neonazi-Trio hatte zuletzt unbehelligt im sächsischen Zwickau gelebt. Auf das Konto der Zelle soll die deutschlandweite Mordserie an Migranten in den Jahren 2000 bis 2006 gehen. Außerdem steht die Terrorgruppe im Verdacht, 2007 in Heilbronn eine Polizistin erschossen und deren Kollegen schwer verletzt zu haben. Die Zelle soll zudem 2001 und 2004 zwei Sprengstoffanschläge mit insgesamt 23 Verletzten in Köln verübt haben.

Zwei Mitglieder der Terror-Zelle nahmen sich nach einem gescheiterten Banküberfall das Leben. Ein mutmaßliches drittes Mitglied, eine Frau, sitzt in Deutschland in Untersuchungshaft. (APA)