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Auch die Lufthansa will mitklagen.

Foto: dpa/von Erichsen

Frankfurt/Main - Wegen des Arbeitskampfs der Fluglotsen in Deutschland wollen drei Fluglinien die federführende Gewerkschaft einem Zeitungsbericht zufolge auf Schadenersatz verklagen. Lufthansa, Air Berlin und Ryanair wollen von der Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) 3,2 Millionen Euro einklagen, wie die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" am Samstag im Voraus berichtete.

Grund für die Klage seien die Schäden, die der Arbeitskampf der Fluglotsen im Herbst 2011 verursacht habe. Die drei Airlines, die sich auf dem Markt einen scharfen Wettbewerb um Kunden liefern, hätten ihre Klage von einem gemeinsamen Rechtsanwalt vorbereiten lassen.

Massenhaft Stornos

Zwar wurde während des Tarifstreits zwischen Lotsen und Flugsicherung letztlich gar nicht gestreikt, weil der Tarifkonflikt mit einer Schlichtung beigelegt wurde. Aber allein wegen der Streikdrohung der Fluglotsen hätten die Fluggäste massenhaft ihre Buchungen storniert, heißt es in der Klageschrift, aus der die Zeitung zitierte. Die Arbeitskampftaktik, die sich offiziell gegen den Arbeitgeber Flugsicherung als Tarifpartner gerichtet hatte, sei "wirtschaftlich gezielt" gegen die Airlines eingesetzt worden und habe wie eine "parzielle Betriebsblockade" gewirkt.

Lufthansa bestätigt die Klage der Zeitung gegenüber. "Wir waren in diesem Tarifstreit unbeteiligte Dritte, haben aber einen massiven Schaden erlitten", sagte eine Sprecherin. Die Lotsengewerkschaft zeigte sich empört. Dass die Gewerkschaft zahlen müsse für einen Streik, der nie stattgefunden habe, sei absurd, sagte ein Sprecher. (APA)