Bild nicht mehr verfügbar.

Die Polizei ging gegen die Protestierenden mit Tränengas vor.

Foto: Reuters/Lam

Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: AP/Magana

Bei Anti-Wall-Street-Protesten im kalifornischen Oakland sind mehr als 200 Menschen festgenommen worden. Am Samstag wurden bei Auseinandersetzungen zwischen den Mitgliedern der "Occupy"-Bewegung und der Polizei nach Behördenangaben drei Beamte und ein Demonstrant verletzt. Videoaufnahmen zufolge mussten mehrere Aktivisten medizinisch behandelt werden.

Die Unruhen begannen am Nachmittag, als die Kapitalismuskritiker ein stillgelegtes Tagungszentrum in Oaklands Innenstadt besetzen wollten, und hielten bis in die Nacht an. Die Anti-Wall-Street-Proteste hatten im vergangenen Jahr in New York ihren Ursprung. Dort gingen Anhänger wochenlang gegen ungleich verteilten Reichtum und die Macht der Großbanken auf die Straße. Zugleich bildeten sich Zeltlager, die weltweit Nachahmer fanden. Nach Auflösung der Stätten Ende des Jahres flauten die Proteste ab.

Demonstranten stürmten Rathaus

Nach Polizeiangaben beteiligten sich mehr als tausend Menschen an der zunächst friedlichen Demonstration in Oakland. Sie marschierten zum Kongresszentrum der Stadt. Als einige Demonstranten versuchten, in das Gebäude einzudringen, schritt die Polizei ein. Anschließend setzten die Demonstranten ihre Proteste vor dem Rathaus fort. Nach Polizeiangaben zerstörten die Aktivisten Baugeräte, rissen Zäune ein und bewarfen die Beamten mit Flaschen, Steinen und Brandsätzen. Sie setzten Müll und Metallstücke als improvisierte Schutzschilder ein. Die Polizei antwortete mit Tränengas und Rauchbomben. In der Nacht waren noch Hunderte Menschen auf den Straßen. Laut Stadtrat Larry Reid stürmte eine Gruppe von Demonstranten das Rathaus, beschädigte Ausstellungsgegenstände und verbrannte die amerikanische Flagge. "Occupy-Oakland muss aufhören, Oakland als Spielwiese zu benutzen", sagte Bürgermeisterin Jean Quan. Von den Protestierenden hieß es, die Polizei habe Demonstranten bedrängt und bei den Festnahmen Gewalt angewandt.

In Washington demonstrierten unterdessen bis zu 200 Occupy-Aktivisten am Rande einer Gala-Veranstaltung des exklusiven Alfalfa-Clubs. An dem Dinner in einem Fünf-Sterne-Hotel nahmen unter anderem Präsident Barack Obama und seine Frau Michelle teil. Die Demonstranten, darunter Frauen mit nackten Brüsten und mehrere Männer mit nacktem Oberkörper, tanzten vor dem Hotel auf der Straße. Die Polizei schritt nicht ein. Der Protest der Aktivisten richtete sich gegen eine Ankündigung der Behörden, am Montag ihr Protestlager unweit des Weißen Hauses zu räumen. (APA)