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Eine Stützmauer in Hart im Zillertal drohte am Sonntag abzustürzen. Die Bewohner der darunter liegenden Häuser wurden evakuiert.

Foto: APA/Parigger

Hart im Zillertal - Die Bewohner von neun Häusern im Tiroler Hart im Zillertal im Bezirk Schwaz haben am Samstagabend ihre Heime verlassen müssen, nachdem eine oberhalb der Gebäude liegende Stützmauer ins Rutschen geraten war.

Die Evakuierungsmaßnahmen für die insgesamt 35 Bewohner der betroffenen Häuser müssen "voraussichtlich bis Mittwoch in Kraft bleiben". In der Nacht auf Sonntag angebrachte provisorische Messpunkte zeigten Bewegungen des Geländes, innerhalb der vergangenen Stunden wurden Veränderungen von rund zehn Zentimetern registriert, berichtete der stellvertretende Bezirkshauptmann Wolfgang Löderle.

Anrainer hatten am Samstagabend bemerkt, dass sich die etwa zehn Meter lange Stützmauer aus Steinen und Beton bewegt hatte. Sie soll die in den vergangenen Jahren errichteten Häuser der sogenannten Unteren Wirtssiedlung schützen.

Von der Feuerwehr waren die Messpunkte in den Nachtstunden beobachtet worden. Der Hang selbst sei laut Löderle komplett durchfeuchtet. Die tieferen Temperaturen könnten daher zu einer Stabilisierung beitragen.

Bewohner durften Besitztümer retten

In den Vormittagsstunden waren der Landesgeologe, ein Geotechniker und Experten der Wildbach- und Lawinenverbauung an Ort und Stelle. Als erste Maßnahme wurde ein Schneewall errichtet, um die Gebäude vor ausbrechenden Findlingen oder Betonteilen zu schützen. Am Montag sollen dann Fangnetze von einer Spezialfirma angebracht werden. Der Geotechniker erstelle einen detaillierten Sanierungsplan, hieß es.

Für die Bewohner gab es am Sonntag die Möglichkeit, Habseligkeit aus ihren Häusern zu holen. Sie wurden dabei von Feuerwehrleuten begleitet. Die Gemeinde organisierte Ersatzwohnungen für jene, die nicht bei Bekannten oder Verwandten unterkommen konnten. (APA)