Mogadischu/Berlin - Ein prominenter somalischer Journalist ist vor seinem Haus in Mogadischu von Unbekannten erschossen worden. Hassan Osman Abdi (29) starb am Samstag auf dem Weg ins Krankenhaus, wie CNN unter Berufung auf Kollegen des Opfers meldete. Der Direktor des unabhängigen Rundfunksenders Shabelle Media Network sei wegen seiner Berichte über Korruption getötet worden, erklärte die Gewerkschaft somalischer Journalisten NUSOJ. Somalia gilt als eines der weltweit gefährlichsten Länder für Journalisten.

Abdi arbeitete auch freiberuflich für internationale Medien wie CNN. Er ist der Gewerkschaft zufolge bereits der dritte Leiter des Rundfunksenders, der getötet wurde. Radio Shabelle hatte 2010 den Preis für Pressefreiheit von der Organisation "Reporter ohne Grenzen" bekommen. Der Sender versuche, unabhängig über somalische Ereignisse zu berichten, und sei damit zu einem Angriffsziel der islamistischen Milizen Al-Shabaab geworden. Shabelle-Mitarbeiter seien ständig Gewalt und Drohungen ausgesetzt. (APA)