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Früher waren Störe in europäischen Gewässern weitverbreitet.

Foto: REUTERS/Michael Buholzer

Berlin - Störe sind mit einer Körperlänge von bis zu fünf Metern die größten im Süßwasser vorkommenden Fische im Großraum Europa. Der Ausdruck "Süßwasserfisch" wäre nicht ganz korrekt, weil sie hauptsächlich im Meer leben, zum Laichen aber über weite Strecken Flüsse hinaufwandern. Hauptsächlich wegen der Kaviar-Gewinnung sind so gut wie alle Stör-Arten jedoch stark gefährdet oder gar vom Aussterben bedroht, Schutzmaßnahmen sind dringend notwendig.

Nun hat nach Rumänien Bulgarien ein mehrjähriges Fangverbot für Störe verhängt. Laut WWF gilt es vier Jahre lang für Tiere in der Donau und im Schwarzen Meer. Auch der Handel mit dem Kaviar wildlebender Störe ist in dieser Zeit untersagt. In Rumänien ist die Störfischerei seit 2006 für zehn Jahre verboten.

"Schwarzes Gold"

In Bulgarien und Rumänien gibt es nach WWF-Angaben die einzigen überlebensfähigen Bestände wildlebender Störe in der Europäischen Union. Allerdings seien bereits fünf von sechs Arten in der Donau vom Aussterben bedroht. Die größte Gefahr ist die Überfischung für den illegalen Handel mit teurem Kaviar. Für Kaviar der Beluga- oder Hausen-Störe aus der Donau würden bis zu 6.000 Euro pro Kilogramm bezahlt, teilte der WWF weiter mit.

"Nur wenn das Fangverbot auf beiden Seiten der Donau gilt, haben die Störe eine Überlebenschance", sagte Jutta Jahrl vom WWF. Mit dem formellen Schutz sei es noch nicht getan. Die neue Vorgabe müsse auch kontrolliert und illegaler Fang, Schmuggel und Handel unterbunden werden. Eine weitere Gefahr für Störe seien Eingriffe in ihren Lebensraum - unter anderem Staudämme für Wasserkraftwerke, ergänzte Jahrl. Sie stellten für die Fische auf ihren Laichwanderungen unüberwindliche Barrieren dar. (APA/red)