Rom - Die ungefähr 1.000 Bewohner der Insel Giglio, vor der das Kreuzfahrtschiff "Costa Concordia" auf Grund gelaufen ist, wollen eine finanzielle Entschädigung verlangen. Sie sehen die Zukunft der Insel als Touristenziel beeinträchtigt und erwarten Einbußen bei der Fischerei.

Um ihre Interessen durchzusetzen, planen die Inselbewohner die Gründung eines Komitees. "Wir befinden uns noch in einer Notstandsphase, wir werden jedenfalls eine Entschädigung verlangen", sagte der Bürgermeister von Giglio, Sergio Ortelli. Die Bergung des Schiffes wird möglicherweise erst am Ende des Jahres möglich sein.

Decken zurückgegeben

Bereits jetzt sind Möbel aus dem Wrack geschwemmt worden, die von Barrieren rund um die "Costa Concordia" aufgefangen wurden. Seit mehreren Tagen gelangen auch chemische Produkte, Spül- und Waschmittel ins Wasser. Nach Angaben der Reederei Costa Crociere, Betreiber des havarierten Schiffes, befanden sich einige hundert Kilo Waschmittel an Bord der "Costa Concordia".

Ein italienisches Ehepaar, das sich nach der Havarie retten konnte, ist mittlerweile zur Insel Giglio zurückgekehrt, um Bewohnern, die ihnen in der Nacht des Unglücks zur Hilfe geeilt waren, ihre Decken zurückzubringen. "Wir wollten diesen Menschen danken und ihnen ihre Decken zurückgeben", sagten Fabio Molinari und Cristina Meduri nach Angaben der in Mailand erscheinenden Tageszeitung "Il Giornale". (APA)