Dublin - Europas größter Billigflieger Ryanair profitiert überraschend stark von höheren Ticketpreisen und hebt seine Gewinnprognose deutlich an. Für das laufende Geschäftsjahr peilt das irische Unternehmen nun einen Überschuss von 480 Mio. Euro an, was neun Prozent über der bisherigen Zielmarke liegt. Im abgelaufenen dritten Geschäftsquartal machte Ryanair einen Gewinn von 15 Mio. Euro. Analysten hatten einen Verlust von 16 Mio. Euro erwartet. Der Umsatz erreichte 844 Mio. Euro und lag gleichfalls über den Prognosen der Branchenexperten.

Die Ryanair-Flugpreise verteuerten sich in den drei Monaten bis Ende Dezember durchschnittlich um 17 Prozent. Dies machte einen Rückgang der Passagierzahlen um zwei Prozent mehr als wett. Wegen der gestiegenen Kerosinpreise hat Ryanair für die Wintermonate 80 seiner insgesamt 270 Flugzeuge am Boden geparkt.

"Bei Ryanair läuft es so gut, weil das Unternehmen seine Ticketpreise anheben kann und immer noch billiger ist als seine Konkurrenz", sagte Analyst Gerard Moore. Zudem habe die Gesellschaft ihre Kapazitäten noch stärker kürzen können als die Rivalen, was das Angebot verknappt habe. "Und diese Strategie geht jetzt auf."

Vor wenigen Tagen hat der britische Billigflieger Easyjet ein deutliches Plus bei Umsatz und Passagierzahlen ausgewiesen. Dabei profitiert das Unternehmen auch von einer wachsenden Zahl von Geschäftskunden. Dagegen hat die Konkurrenz auf dem Kontinent zu kämpfen. So senkten Lufthansa und Air France ihre Gewinnprognosen und legten Expandierungspläne auf Eis. (APA/Reuters)