Optisch ist aus dem Pummelchen ein kantiges Kerlchen geworden, mit Bügelfalte sozusagen. Ebenfalls löblich: Mit 3,89 m bleibt der Yaris, der in Japan Vitz heißt, deutlich unterm Viermetermaß.

Foto: Andy Urban

Informationen: Toyota

Grafik: DER STANDARD

Wie sich der modernisierte Yaris ohne sechsten Gang fahren würde, wollen wir uns gar nicht vorstellen. Zumindest geräuschkulissentechnisch muss so eine Version eine Qual sein, vom Spritverbrauch ganz zu schweigen. Denn der neue Yaris bolzt im sechsten Gang bei bescheidenen 120 bereits mit 3000 Touren daher. Das nervt nicht nur auf der Autobahn, es strengt die Ohren an.

Und diszipliniert (und streng) wie die Japaner nun einmal sind, ermahnen sie via Anzeige im Tacho unermüdlich zum Rauf- und Runterschalten. Gerade so, als wäre selbst im Ortsgebiet alles unter der Fünften unökologisch. Hält man sich an derlei Empfehlungen, kommt der Yaris mit seinen 99 PS nie auf Touren und wird fader, als er ist. Dabei ist der in der dritten Generation etwas in die Länge geschossene Kleinwagen gerade für Stadtfahrten und Kurzstrecke wie geschaffen: spritzig, wendig. sehr ordentlich. Mit knapp unter vier Metern Länge gehört er nicht mehr zu den Zwergen, ist mit 9,4 Metern Wendekreis aber noch immer klein und handlich. Davon profitieren Fahrgastzelle und Kofferraum. Letzterer bringt es ohne den höhenverstellbaren Zwischenboden auf mindestens 286 Liter.

Zentrierung war angesagt: Beim Yaris rückten die Instrumente von der Mitte in die Sichtachse, endlich.
Foto: Andy Urban

Apropos: Die hinteren der fünf Türen mögen etwas schlank ausgefallen sein, praktischer als drei sind sie allemal. Das etwas kantigere Profil steht dem vor Jahren mehrfach zum Auto des Jahres Gekürten übrigens gut, quasi der Pubertät entwachsen.

Vor allem die Verlegung des Instrumentendecks von der Mitte auf die Fahrerseite darf als zündende Idee gelten. So entstand in der Mittelkonsole Platz für einen Bordcomputer mit kleinem Bildschirm und Navi, der mit Bluetooth und Handy zum fahrenden Büro wird. Ob der Touchscreen zur Bedienung von Radio und Multimedia tatsächlich so praktisch ist, wie es aussieht, blieb umstritten – wie das Versteck für USB- und Aux-Anschluss im Handschuhfach. Kaum Überraschungen bieten Motor und Fahrwerk, alles millionenfach bewährte Technik. (Luise Ungerboeck/DER STANDARD/Automobil/27.01.2012)