Wien- Schlecker versucht in Österreich die Wogen zu glätten. Die österreichische Anton Schlecker Gesellschaft m.b.H. sei von der Insolvenz der deutschen Drogeriekette nicht betroffen. "Die Auslandsgeschäfte von Schlecker laufen eigenständig und rentabel. Österreich steht nicht zur Disposition", gab Sprecher Patrick Hacker Dienstagnachmittag in einer Aussendung bekannt. Es ist dies die erste offizielle Mitteilung, die das Unternehmen seit Bekanntwerden der Insolvenz in Deutschland zu Österreich macht. Gestern hatte Finanzchef Sami Sagur mit der Aussage für Aufregung gesorgt, die Auslandsmärkte zur Disposition zu stellen, um die Forderungen der Gläubiger tilgen zu können.

Die Warenversorgung in Österreich sei sichergestellt, auch von nennenswerten Schließungen von Filialen oder betriebsbedingten Kündigungen sei nicht auszugehen. "Die pünktliche Auszahlung der Löhne und Gehälter zum Monatsende belegt, dass das Unternehmen voll zahlungsfähig ist und aktuell alle Maßnahmen ergriffen wurden, den normalen Geschäftsbetrieb fortzuführen", heißt es in einer Aussendung der Gewerkschaft GPA-djp gemeinsam mit Schlecker-Österreich.

Die Gewerkschaft hat sich heute mit dem Schlecker-Österreich-Prokurist Andreas Kozik und der Betriebsrätin der Drogeriekette in Wien getroffen, um die Lage in Österreich zu besprechen. Demnach herrsche Einvernehmen, "dass dem Erhalt und Fortbestand des Unternehmens in Österreich und der Sicherung der Arbeitsplätze gemeinsam höchste Priorität eingeräumt wird".

Was das nämlich für die 3.000 Beschäftigten und die rund 970 Filialen in Österreich bedeutet, ist nicht klar. Sowohl in der österreichischen Schlecker-Zentrale in Pucking (OÖ) als auch in Deutschland schweigt man dazu beharrlich, was Experten inzwischen als schlechtes Zeichen deuten. Das heutige Gespräch könnte ein wenig Licht ins Dunkel bringen. (APA)