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Indien wird 126 französische Rafale-Kampfjets im Wert von rund 7,6 Milliarden Euro kaufen.

Foto: Marine Nationale, Cyril Davesne, File/AP/dapd

Einer der größten Militärdeals der Geschichte steht kurz vor seinem Abschluss: Die französische Firma Dassault wird Indien mit 126 Rafale-Kampfjets beliefern. Damit hat sich Indien gegen den größten Konkurrenten, den Eurofighter Typhoon, entschieden. Zwar sei der Vertrag noch nicht unterschrieben, doch befinde man sich derzeit in einer Phase der "exklusiven Verhandlungen". Es müssen aber noch einige Details geklärt werden, bis der Vertrag, dessen Volumen auf 7,6 Milliarden Euro geschätzt wird, unterschrieben werden kann. Ein Abschluss der Verhandlungen sei frühestens für Ende März zu erwarten, sagte Indiens Verteidigungsminister Arackaparambil Kurien Antony.

In Frankreich ist die Freude groß: "Das sind gute Nachrichten für unsere Luftfahrt- und Rüstungsindustrie", sagte Außenhandelsstaatssekretär Pierre Lellouche. Sollte der Handel zustande kommen, wäre es der erste Export des Rafale-Jets. Den Ausschlag gab schlussendlich neben dem Preis (die Stückkosten einer Rafale sind deutlich geringer als jene des Eurofighter) auch die Erfahrung der indischen Armee mit französischen Fliegern. Die indischen Luftstreitkräfte haben bereits Mirage-Jets (ebenfalls aus dem Hause Dassault) in Verwendung und sind damit sehr zufrieden, wie eine Quelle aus dem indischen Verteidigungsministerium der Nachrichtenagentur Reuters sagte.

Für Eurofighter ist das Scheitern in Indien ein herber Rückschlag. Bereits im Dezember ging man bei einem milliardenschweren Auftrag leer aus, Japan entschied sich damals für amerikanische F-35-Maschinen. Die Aktien von Dassault stiegen nach Bekanntwerden der Entscheidung für den Rafale um 20 Prozent. (flog, derStandard.at, 31.1.2012)