St. Pölten - Als "unfassbar" hat Helga Krismer, Finanzsprecherin der nö. Grünen, den Beschluss der nö. Landesregierung bezeichnet, Wohnbaudarlehen an die Hypo NÖ zu verkaufen. Der Zuschlag an die "100-Prozent-Tochter des Landes Niederösterreich" bedeute, dass "Schuldenjongleur" Landeshauptmann-Stellvertreter Wolfgang Sobotka (ÖVP) an sich selbst verkaufe.

Die Grünen würde interessieren, welche Kriterien dazu geführt hätten, dass die Landesbank als Bestbieter hervorgegangen sei, so die Mandatarin. Ebenfalls von Interesse sei das Abstimmungsverhalten der Regierungsmitglieder von SPÖ und FPÖ.

Sobotka spricht von Schuldenabbau

Die Landesregierung hat in ihrer Sitzung am Dienstag beschlossen, den Zuschlag für den Ankauf von 16.700 niederösterreichischen Wohnbaudarlehen der Hypo NÖ als Bestbieter zu erteilen. Der Erlös in Höhe von 557 Mio. Euro werde zur Schuldentilgung verwendet, informierte Finanzlandesrat Sobotka. Er sprach in diesem Zusammenhang von einem "Schuldenabbau um 800 Mio. Euro bis zum Jahr 2013".

Der Landtag hatte im November 2011 den Verkauf aushaftender Wohnbauförderungsdarlehen beschlossen. Nach einem öffentlichen Bieterverfahren erhielt nun die Hypo NÖ den Zuschlag, was Sobotka mit der "Bestätigung des soliden Ratings durch Standard & Poor's A+" und der "Stabilität und Sicherheit der Bank" begründete.

Der Zuschlag für den Ankauf sei für die Hypo NÖ ein großer Erfolg, erklärte Generaldirektor Peter Harold. Die Assets dienten einer langfristigen Ertragssicherung und würden zur hohen Stabilität und Kontinuität der Bank beitragen. Die Hypo NÖ beschäftige sich bereits jahrzehntelang mit jeglicher Thematik rund um den Wohnbau und habe entsprechend umfangreiches Know-how aufgebaut. Für Sobotka bedeutet der Verkauf der Darlehen "einen weiteren großen Schritt auf unserem festgesetzten Budgetweg". (APA)