Washington - Der Iran ist nach Einschätzung der US- Spionagebehörden bereit, Terrorattacken auf amerikanischem Boden zu veranlassen, wenn er sich von den USA und dessen Verbündeten bedroht fühlt. Das im vergangenen Jahr aufgedeckte Komplott zur Ermordung des saudischen Botschafters in Washington stehe für eine neue aggressive Bereitschaft innerhalb der Teheraner Führung, Angriffe gegen die USA in Gang zu setzen, sagte US- Geheimdienstdirektor James Clapper am Dienstag in einer Kongressanhörung weiter.

Das Komplott zeige, "dass einige iranische Offizielle - darunter wahrscheinlich Staatsoberhaupt Khamenei - ihr Kalkül geändert haben und jetzt stärker bereit sind, eine Attacke in den USA als Antwort auf tatsächliche oder vermeintliche Handlungen auszuführen, die das Regime bedrohen", erklärt Clapper in seiner schriftlichen Aussage vor dem Geheimdienstausschuss des Senats. "Wir sind auch besorgt, dass der Iran Komplotte gegen die USA oder alliierte Einrichtungen in Übersee schmieden könnte."

Während seiner mündlichen Befragung signalisierte Clapper nach Angaben der "Washington Post" das amerikanische Interesse, eine militärische Konfrontation mit dem Iran zu vermeiden und stattdessen den Druck auf das Regime durch immer weitere Sanktionen zu erhöhen. "Unsere Hoffnung ist, dass die Sanktionen...den Beginn eines Wandels in der iranischen Politik bewirken, was ihr offensichtliches Streben nach atomaren Fähigkeiten betrifft", zitierte die Zeitung den Geheimdienstdirektor. (APA)