"Royal Pain": Stellenweise nicht unwitzige Dialoge. Aber sonst bleibt man im flachen Wasser.

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Im Haushalt passieren bekanntlich die meisten Unfälle. Doch während dem Sozialhilfeempfänger schon mal der Zehennagel blau anlaufen kann, wenn ihm die volle Bierflasche drauffällt, haben die Protagonisten der US-Serie Royal Pains Sorgen in anderen Dimensionen.

Ein Millionärssohn bricht zusammen, nachdem er mit seinem Freund ein Rennen im Ferrari und im Gabelstapler ausgetragen hat. Später dann schneidet er sich nicht etwa an einer Blechdose, sondern fällt, da alles etwas größer ausfällt, gleich in den Tank des Familienweinguts.

Wie günstig, dass ab sofort jeden Dienstag um 22.15 Uhr bei RTL der junge, smarte Arzt Henry ("Hank" ) Lawson (Mark Feuerstein) ordiniert - der deutsche Privatsender zeigt die zweite Staffel der Serie.

Hank und seinen jüngeren Bruder Evan hat es in die Hamptons verschlagen, an jenen Zipfel von Long Island also, wo die Schönen und Reichen von New York ihre prächtigen Sommerhäuser haben.

Von denen unterscheiden sich Hanks medizinische Helferinnen nur beim Blick aufs Konto, vom Aussehen her stehen sie der Prominenz in nichts nach. Man wähnt sich auch bei der Computertomografie auf dem Laufsteg, was aber durchaus nicht als Satire gemeint ist und somit der Serie nicht unbedingt guttut.

Auf der Habenseite zu verbuchen: stellenweise nicht unwitzige Dialoge. Aber sonst bleibt man im flachen Wasser - etwa, wenn Hank mithilfe eines Weinschlauchs intubiert und daneben auch noch den Konflikt mit seinem Vater löst.

Wirklich toll sind nur die Landschaftsaufnahmen. Aber das reicht ja auch bei Rosamunde Pilcher nicht, um unbedingt einzuschalten. (Birgit Baumann, DER STANDARD; Printausgabe, 2.2.2012)