Am schmerzlichsten wiegt die Niederlage in Friaul, wo Mitte-links-Kandidat Riccardo Illy mit gut 53 Prozent der Stimmen die Lega-Gegenkandidatin Alessandra Guerra um mehr als zehn Prozentpunkte abhängte. Die Parteien der linken Mitte errangen mehr Stimmen als das konservative Lager, in Süditalien konnte das Ulivo-Bündnis aufholen, in Mittelitalien eroberte Mitte-links mehrere Großstädte.
Die Nerven in Berlusconis Polo delle libertà liegen blank: Für den Premier war die Zerstrittenheit im Bündnis schuld an der Niederlage, seine Koalitionspartner aber sehen doch tiefere Gründe.
Alleanza Nazionale forderte am Dienstag unmissverständlich eine neue programmatische Ausrichtung der Regierungspolitik und eine Regierungsumbildung. Auch die Christdemokraten haben den Druck auf Berlusconi deutlich erhöht, sie haben als einzige Regierungspartei Stimmen dazugewonnen, fordern somit auch mehr Gewicht in der Regierung.