Kairo - Nach den Ausschreitungen in einem ägyptischen Fußballstadion haben sich die Anleger am Donnerstag aus dem Aktienmarkt in Kairo zurückgezogen. Der ägyptische Aktienindex brach um 4,7 Prozent auf 4.469 Zähler ein. Anleger fürchten, dass die Auseinandersetzungen einen politischen Hintergrund haben.

Mindestens 74 Menschen waren in dem Stadion in der Hafenstadt Port Said ums Leben gekommen, mindestens 1.000 Menschen wurden nach Regierungsangaben verletzt. Politiker kritisierten die Sicherheitsvorkehrungen für das Spiel und warfen den Militärs vor, die Kämpfe bewusst zugelassen zu haben. Die Moslem-Brüderschaft, die im neu gewählten Parlament den Ton angibt, sah eine "unsichtbare" Macht am Werke. "Das sind Mubaraks Leute", sagte ein Lokalpolitiker in Port Said.

An der Börse mussten einige Aktien zeitweise vom Handel ausgesetzt werden, nachdem die Kurse um über fünf Prozent einbrachen. (APA/Reuters)