Bogota - Nach zwei Bombenanschlägen in Kolumbien hat Präsident Juan Manuel Santos eine Verstärkung der Sicherheitskräfte im Kampf gegen die FARC-Rebellen angekündigt. Bei einem Besuch in der Stadt Tumaco im Südwesten des Landes am Donnerstag (Ortszeit) gab Santos die Entsendung von 2.500 zusätzlichen Soldaten und 300 Polizisten bekannt. Die Angriffe seien nicht gerechtfertigt und würden die Aussicht auf Frieden weiter hinausschieben, sagte er. Bei zwei Anschlägen in weniger als 48 Stunden waren mindestens 15 Menschen ums Leben gekommen.

Beide Anschläge ereigneten sich tagsüber vor Polizeistationen in belebten Straßen. Die erste Bombe detonierte am Mittwoch in Tumaco. Dabei kamen mindestens neun Menschen ums Leben, fast 70 weitere Menschen wurden verletzt. Der zweite Anschlag folgte am Donnerstag in der Stadt Villa Rica, ebenfalls im Südwesten Kolumbiens. Dabei wurden mindestens sechs Menschen getötet und 30 weitere Menschen verletzt.

Die Behörden machten die Guerilla-Gruppe Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens (FARC) für die Explosionen verantwortlich. Sie vermuteten dahinter eine Antwort der Rebellen auf Militäreinsätze in der Region, in der die Regierung gegen den Drogenhandel kämpft. Nach Angaben des Verteidigungsministers Juan Carlos Pinzon arbeitet die FARC möglicherweise mit der kriminellen Organisation Rastrojos zusammen, die die wichtigsten Drogenrouten verteidigt.

Die FARC gilt als bedeutendste Rebellenorganisation Kolumbiens. Ihr gehören nach offiziellen Angaben zwischen 8.000 und 11.000 Kämpfer an, die vor allem in den Grenzgebieten zu Venezuela und Ecuador aktiv sind. Seit den 1980er Jahren versucht die FARC durch Entführungen von Beamten und Politikern, Druck auf die Regierung auszuüben. (APA)