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Blockade in Ojo de Agua.

Foto: AP/Franco

Panama-Stadt - Mit einer Blockade der Panamericana fordern Indigene vom Volk der Ngöbe-Bugle die Regierung von Panama heraus. Seit Ende Jänner haben rund 5.000 Mitglieder des größten panamaischen Indigena-Volkes die einzige Verkehrsverbindung Panamas mit Costa Rica blockiert, um damit gegen die Absicht der Regierung zu protestieren, den Bau von Bergwerken und Stauseen in ihrer Region im Westen des mittelamerikanischen Landes zuzulassen.

Hunderte Lastwagen stauen sich inzwischen kilometerlang an der Grenze, und Hunderte ebenfalls festsitzende Touristen mussten von den Behörden aus einer bedrohlich werdenden Lage befreit werden. Medienberichten zufolge kam es bereits zu Versorgungsengpässen. Präsident Ricardo Martinelli beschuldigte die Opposition und "ausländische Elemente", Chaos zu stiften.

Die Vereinten Nationen und Menschenrechtsorganisationen forderten die Regierung zu Verhandlungen mit den Ngöbe auf und mahnten, keine Gewalt anzuwenden. Bereits im Frühjahr vergangenen Jahres waren bei einer Polizeiaktion gegen die Ngöbe ein Mensch getötet und zahlreiche weitere verletzt worden.

Die Region der Ngöbe-Bugle im Westen des Landes an der Grenz zu Costa Rica verfügt über zahlreiche Bodenschätze. Das aktuell umstrittene Projekt ist der Berg Cerro Colorado mit einem der vermutlich größten Kupfervorkommen in Lateinamerika, den kanadische und koreanische Unternehmen ausbeuten wollen. Erneut ist die Umsiedlung zahlreicher Dörfer geplant, wogegen sich die Indigenen zur Wehr setzen. (APA)