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Foto: APA/dpa/Franz Peter Tschauner
Bregenz/Wien - Mitte Dezember 2002 haben Rechtsextreme statt einer untersagten Demonstration in Bregenz in Rankweil bei Feldkirch heimlich ein Skinhead-Konzert organisiert. Rund 150 aus Deutschland gekommene und überwiegend jugendliche Skins hatten sich auf einem Firmengelände versammelt und an dem von der Gruppe "Blood & Honour" via Internet, SMS und andere moderne Kommunikationsmittel organisierten Konzert teilgenommen. Für kommenden Freitag sei wieder ein Neonazi-Skinheadkonzert in Vorarlberg angekündigt, warnte heute, Mittwoch, Heribert Schiedel vom Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes (DÖW) in Wien.

Auftritt von Bands wie "Race War", "Rassenhass", "Weiße Wölfe", "Kraftschlag" und "Blutstahl" vermutet

Im Gästebuch einer österreichischen Skinheadhomepage wurde laut Schiedel bereits Ende Mai für den 13. Juni in Vorarlberg ein Konzert mit deutschen Skinheadbands angekündigt, die alle der neonazistischen Szene zuzurechnen seien. Der Eintrag sei nach einigen Tagen wieder gelöscht worden. Bei diesem weiteren Konzert - der genaue Ort ist nicht bekannt - sollen nach Information des DÖW u.a. "Race War", "Rassenhass", "Weiße Wölfe", "Kraftschlag" und "Blutstahl" auftreten. Schiedel: "Ihr Auftritt in Österreich würde tatsächlich einen offenen Verstoß gegen das NS-Verbotsgesetz bedeuten". Angesichts der Prominenz der eingeladenen Bands sei davon auszugehen, dass eine größere Anzahl von in- und ausländischen Neonazis zu diesem Konzert anreisen werden. Ob es tatsächlich stattfinden werde, hänge nicht zuletzt vom Engagement der Vorarlberger Sicherheitsbehörden ab.

Vorarlbergs Sicherheitsdirektor Elmar Marent bestätigte auf die Gerüchte über ein Skin-Konzert. Seine Behörde recherchiere seit Tagen intensiv, die Veranstaltung sei aber bisher "nicht zu verifizieren". Da die Sicherheitsdirektion alle bekannten Örtlichkeiten und Personen kontaktiert habe, schließe er nach derzeitigem Ermittlungsstand eine größere Veranstaltung aus, formulierte Marent vorsichtig und kündigte zugleich weitere Vorsichtsmaßnahmen der Exekutive an. (APA)