Vor dem ersten Start der Android-Version steht - optional - die Möglichkeit den Browser mit einem Google-Account zu verbinden.

Screenshot: Andreas Proschofsky

Anschließend werden die wenigen sofort sichtbaren UI-Elemente erklärt.

Screenshot: Andreas Proschofsky

Das Tabbed-Browsing ist - am Smartphone - in einer Art Stapelansicht visualisiert, durch die sich mit dem Finger scrollen lässt. Außerdem lassen sich die einzelnen "Karten" dank TiltScrolling durch Kippen des Displays herumschieben.

Screenshot: Andreas Proschofsky

Durch das Ziehen nach links oder rechts lassen sich in der Tab-Übersicht Seiten schließen.

Screenshot: Andreas Proschofsky

Ein "Inkognito-Modus" darf natürlich auch nicht fehlen, in der Übersicht landen diese logischerweise auf einem anderen "Stapel".

Screenshot: Andreas Proschofsky

Der Wechseln zwischen den offenen Tabs geht auch mit einer "Swipe"-Bewegung am linken oder rechten Rand des Displays.

Screenshot: Andreas Proschofsky

Für Tablets gibt es ein vollständig anderes Interface, das kaum von einem Desktop-Chrome zu unterscheiden ist.

Screenshot: Andreas Proschofsky

Ist sich Chrome nicht hundertprozentig sicher, welcher Link geöffnet werden soll, wird die Auswahl vergrößert dargestellt.

Screenshot: Andreas Proschofsky

Bei der Unterstützung aktueller Webstandards hängt Chrome die mobile Konkurrenz zum Teil recht deutlich ab.

Screenshot: Andreas Proschofsky

Flash-Support gibt es bei Chrome keinen mehr, nicht zuletzt dank WebM- und H.264-Unterstützung funktionieren aber auch so viele Online-Videos direkt im Browser.

Screenshot: Andreas Proschofsky

Mit "Font Boosting" versucht Chrome die Notwendigkeit des Zoomens bei komplexen Webseiten deutlich zu minimieren. Im Bild die selbe Seite (XDA Developers) im Firefox (links), im Android Browser (Mitte) und bei Google Chrome.

Achtung: Sehr großes Bild, um einen möglichst orginalgetreuen Einblick auf die Schriftendarstellung zu gewähren.

Screenshot: Andreas Proschofsky

Die aktuelle Testversion basiert auf dem selben Code wie Desktop-Ausgabe von Google Chrome 16.

Screenshot: Andreas Proschofsky

Der WebGL-Support ist derzeit noch nicht aktiviert.

Screenshot: Andreas Proschofsky

Als ein zuverlässiger Quell der Verwirrung hat sich in den letzten Jahren die offizielle Browser-Bestückung von Android herausgestellt: Denn auch wenn der Android Browser und Googles Desktop-Lösung Chrome mit Webkit die selbe Rendering Engine verwenden, so werden beide doch - bis dato - von zwei vollkommen unabhängigen Teams entwickelt. Entgegen der Annahme so mancher NutzerInnen ist der Android Browser also kein Chrome, unterscheidet sich zum Teil auch bei zentralen technischen Fragen von diesem.

Chrome ist da!

All das könnte aber schon bald der Vergangenheit angehören: Seit kurzem ist Google Chrome in einer ersten Beta für Android verfügbar, die Testversion steht im Android Market zum Download. Oder auch nicht. Denn vor dem Test kommt die ernüchternde Nachricht für heimische NutzerInnen: Wie von Google beinahe schon gewohnt, ist auch der Chrome zunächst auf einzelne ausgewählte Länder beschränkt, in dieser Liste befinden sich zwar unter anderem die USA oder Deutschland - Österreich allerdings nicht. Die Sinnhaftigkeit dieser Beschränkung will sich dabei nicht so recht erschließen, zumal man aufgrund der Verfügbarkeit in Deutschland auch nicht mit einer mangelnden Lokalisierung argumentieren kann.

Ausgetrickst

Glücklicherweise lassen sich solche Sperren relativ einfach aushebeln, wer den Android-Chrome wirklich testen will, der wird seinen Weg schon finden. Sei es durch die Nutzung von Tools wie Market Enabler oder auch gleich durch den direkten Download des App-Pakets und dessen manueller Installation.

ICS only

Wesentlich schwerer wiegt da schon die zweite große Beschränkung: Google Chrome läuft derzeit nur auf Geräten mit Android 4.0 "Ice Cream Sandwich" (und relativ aktueller CPU). Der Hersteller argumentiert unter anderem damit, dass erst mit dieser Betriebssystemversion die notwendigen APIs zur Hardwarebeschleunigung der Ausgabe vorhanden sind, die den Chrome so richtig flott machen. Bleibt abzuwarten, ob man hier noch zurückrudert, immerhin hat man schon bei anderen der eigenen Apps nachträglich die Unterstützung älterer Android-Version nachgereicht.

Einschätzung

All zu große Hoffnungen sollte man sich darauf aber lieber nicht machen, braucht es doch keine großen Analysefähigkeiten, um zum Schluss zu kommen, dass die Chrome-Beta zuvorderst ein Test für einen neuen Default-Browser in künftigen Android-Ausgaben ist. Immerhin macht es für den Softwarehersteller langfristig wenig Sinn, Zeit und Geld in die Entwicklung von zwei Browsern für das gleiche Betriebssystem zu investieren. Googles Interesse an älteren Releases der Plattform dürfte also begrenzter Natur sein. Aber wer weiß schon, was passiert, falls die Nachfrage der Community groß genug ist...

Start

Nach der Installation des mit 17 MByte recht umfangreichen Pakets folgt der erste - sehr flinke - Start - und damit die Einrichtung einiger zentraler Einstellungen. Allen voran die Frage, ob die NutzerInnen ein Gmail-Konto zur Synchronisierung verwenden wollen. Wie sich später noch zeigen wird, entfaltet der Chrome erst nach der Aktivierung dieser Funktion seine volle Leistungsfähigkeit.

Aufbau

Wie vom Desktop gewohnt, ist auch beim Android-Chrome das Interface bewusst minimalistisch gehalten. Auf den ersten Blick gibt es lediglich die URL-Zeile samt integriertem Reload-Knopf zu sehen, daneben dann noch ein Button, der die Zahl der offenen Tabs anzeigt und dessen Anwahl zu einer entsprechenden Übersicht führt. Die Navigationselemente für Vor/Zurück sind im "Action Overflow" versteckt - also dem was Google seit "Ice Cream Sandwich" lieber nicht mehr als Menüknopf bezeichnen will. An dieser Stelle können dann Seiten auch gleich als Bookmarks gespeichert werden, außerdem gibt es dort den Zugriff auf die Einstellungen und die Share-Funktion. Negativ fällt bei all dem auf, dass die Adresszeile im Gegensatz zum Android Browser immer eingeblendet bleibt, und so den eigentlichen Webinhalten wertvollen Platz wegnimmt - was sich gerade in die Queransicht störend bemerkbar macht.

Tabbed Browsing

Während der grundlegende Aufbau also sehr ähnlich zum Stock-Android-Browser gestaltet ist, bringt Chrome vor allem Innovationen in Fragen Tabbed Browsing. So kann zwischen den gerade offenen Tabs einfach mit einer "Wisch"-Bewegung nach links oder rechts gewechselt werden, wobei dies ganz am Rand des Bildschirms angesetzt werden muss, damit der Browser solch eine Geste von normaler Seitennavigation unterscheiden kann.

Übersicht

Zusätzlich gibt es aber auch eine Tab-Übersicht, bei der alle offenen Seiten als eine Art Kartenstapel repräsentiert wird. Die Benutzung ist dabei - auch optisch - äußerst gut gelungen, mit dem Finger kann quasi durch die Seiten geblättert werden, mit einem "Swipe" nach links oder rechts wird der betreffende Tab geschlossen. Es gibt - wie auch schon bei aktuellen Ausgabe des Android-Browser - einen Inkognito-Modus, darin geöffnete Seiten werden auf einem eigenen Stapel neben den anderen Pages repräsentiert.

Effektreich

All das mit vielen, durchwegs ruckelfreien und ansehnlich umgesetzten Animationen versehen, so werden neue Tabs beispielsweise semitransparent in die Ansicht "hineingedreht". Der Höhepunkt der Google-Spielereien ist aber wohl in der Tab-Übersicht zu bestaunen: Kippt man dort das Smartphone, werden die Karten/Seiten herumgeschoben, je nach "Schwung" unterschiedlich flott. Besonders eindrucksvoll zeigt sich dieser Effekt in der Breitbildansicht. Wirklich nett anzusehen, aber auch weitgehend sinnfrei, hier hat Google wohl vor allem mit den Möglichkeiten der diversen Smartphone-Sensoren experimentiert. Angesichts dessen, dass sich diese Funktion in den Einstellungen deaktivieren lässt, muss sich aber ohnehin erst zeigen, ob sie auf Dauer erhalten bleiben wird.

Tablets

Eine kleine Präzisierung: All das zuvor in Bezug auf das Tabbed-Browsing Festgehaltene bezieht sich ausschließlich auf Smartphones: Denn am Tablet präsentiert sich der Android-Chrome mit einem vollkommen anderen UI - und dabei weitgehend wie ein Desktop-Browser. Also mit all den gewohnten Navigationselementen und "klassischen" Tabs, die per Drag & Drop verschoben werden können. Selbst das Theme erinnert stark an den Desktop-Chrome, im speziellen an jenes, das bei den Chromebooks zum Einsatz kommt.

Look

Wenn wir schon bei einem gemeinhin von radikaler Subjektivität geprägtem Thema sind: Über das UI des Android-Chromes lässt sich vortrefflich streiten: Einerseits ist die Oberfläche fraglos mit viel Liebe zum Detail umgesetzt, gleichzeitig ist sie aber auch viel weniger konsistent mit dem restlichen System als der offizielle Android-Browser, geht an einigen Stellen ganz eigene Wege. Ein Beispiel: Das Beenden von Tabs ist beim Chrome in Form einer Drehbewegung optisch ganz anders umgesetzt als beim restlichen System. Auffällig ist zudem, dass der Chrome primär auf helle Farbtöne setzt, der Android Browser hingegen bislang das dunkle "Holo"-Theme von Google favorisiert.

Starthilfe

Wie vom Desktop bekannt, nutzt Google nun auch bei mobilen Geräten eine spezielle "Neue-Tab"-Darstellung um den NutzerInnen den Einstieg in den Browser-Alltag zu erleichtern. Konkret gibt es drei nebeneinander positionierte Ansichten: In der ersten werden die meistgenutzten Seiten samt Miniaturansicht dargestellt, darunter befindet sich eine Liste der zuletzt geschlossenen Tabs. Auf der zweiten werden die Lesezeichen zum Zugriff geboten, der wirkliche Clou versteckt sich aber hinter Nummer 3: Ist man sowohl am Desktop als auch beim mobilen Browser eingeloggt, werden dort die aktuell auf anderen Geräten geöffneten Tabs dargestellt.

Wechsel

Auf diese Weise kann man schnell mal vom Desktop zum Smartphone oder Tablet wechseln, ohne die aktuell besuchten Seiten zu verlieren. Ähnliche Funktionen gibt es zwar schon bei anderen mobilen Browsern, im Vergleich zum offiziellen Android-Browser ist das aber allemal ein erwähnenswertes Plus. Übrigens funktioniert dies auch mit mehreren Geräten, deren Tabs dann fein säuberlich getrennt gelistet werden. Bleibt zu hoffen, dass das künftig auch in die andere Richtung funktionieren wird. Eine kleine Anmerkung dazu noch: Damit das auch wirklich funktioniert, benötigt es ein aktuelle Version von Google Chrome am Desktop, bei einigen Systemen muss die Synchronisierung der offenen Tabs auch erst unter chrome:///flags oder zumindest in den Einstellungen unter dem Punkt "User Data" aktiviert werden.

Omnibox

Wie am Desktop verwendet Chrome nun auch unter Android die sogenannte Omnibox also eine Kombination aus Adresszeile und Suchfenster, bei der auch gleich der Verlauf und die Lesezeichen durchstöbert werden. Nicht zuletzt durch den Abgleich mit dem Desktop werden hier meist deutlich hilfreichere Ergebnisse geliefert als beim Android Browser. Allerdings neigte diese Funktion im Test auch zu gewissen Performanceschwächen, was die Texteingabe schon mal unnötig mühsam machen kann.

Aufgeblasen

Sehr gut gefällt hingegen die Suche nach Begriffen auf einer Seite, die gerade am Tablet jetzt praktisch ident mit dieser Funktion beim Desktop-Chrome ist. Ebenfalls nett ist die Idee bei der Anwahl eng aneinander liegenden Links, also wenn das System sich nicht hundertprozentig sicher ist, welcher davon nun wirklich geöffnet werden soll, den Klick-Bereich mit einer Art Lupe vergrößert darzustellen. In Folge kann dann recht leicht die "richtige" Wahl bestätigt werden. Allerdings wirkt dieses Konzept derzeit noch etwas unfertig, warum einmal die Lupe eingeblendet wird, ein andermal nicht, ist nicht immer nachvollziehbar.

Font Boosting

Dieser Mechanismus bildet aber ohnehin nur einen Teil eines größeren konzeptionellen Rahmens. Will Google mit dem Chrome doch die Notwendigkeit für die Nutzung der Zoom-Funktion möglichst minimieren. Ein weiteres Puzzlestück in dieser Hinsicht nennt sich "Font Boosting", und sorgr dafür, dass die Schriftgröße in gewissen Fällen dynamisch angepasst wird. Das funktioniert gerade bei aktuellen Geräten wirklich hervorragend, so ist dann in vielen Fällen eine Seite gleich auf den ersten Blick lesbar, bei der mit anderen Browsern zuerst einmal herangezoomt werden müsste. Um so unerfreulicher ist es, dass dem Chrome derzeit ein geradezu essentielles Feature fehlt: Die Möglichkeit gezielt die Desktop-Ausgabe einer Seite anzufordern, also durch Manipulation des User-Agent-Strings die Zwangsbeglückung mit mobilen Ausgaben einer Webpage auszutricksen.

Tiefer gegraben

Einige der spannendsten Verbesserungen des Android-Chrome gegenüber dem Default-Browser sind aber an ganz anderer Stelle zu suchen, werfen wir also noch einen Blick "unter die Haube": Die aktuelle Beta basiert auf dem Code von Chrome 16.0.912.75, und damit der vor kurzem noch aktuellen stabilen Ausgabe des Desktop-Browsers (die Beta ist dort schon bei der Version 18 angekommen). Sowohl Webkit als auch v8 sind somit deutlich neuer als beim Android-Browser, woraus neben der besseren Unterstützung von aktuellen Webstandards auch eine in vielen Bereichen gesteigerte Performance resultiert. Gerade zu letzterem trägt desweiteren bei, dass der Android Chrome das Multiprozessmodell seines Desktop-Pendants übernimmt. Durch die dabei klar vorgenommene Trennung zwischen einzelnen Seiten (bzw. Domains) verspricht dieser Schritt zudem erhöhte Stabilität und Sicherheit.

Flott

Zieht man noch die hardwarebeschleunigte Seitenausgabe und andere Maßnahmen wie das im WLAN von Haus aus aktivierte Link-Prefetching in Betracht, verwundert es nicht weiter, dass der Chrome rein subjektiv einen wirklich flotten Eindruck hinterlässt. Wahrgenommene und gemessene Geschwindigkeit sind freilich zwei unterschiedliche Dinge, insofern folgt ein kleiner Benchmark-Parcours. Dabei wird Chrome Android Beta 0.16.4130.199 mit dem Android Browser 4.0.2 verglichen, aus dem weiten Feld der Konkurrenz, kommt stellvertretend der Firefox 10 zum Zuge. Alle Test wurden auf einem Galaxy Nexus mit Android 4.0.2 durchgeführt.

Javascript

Und es beginnt gleich mal gut für den neuen Google-Browser: Im Sunspider Javascript-Test setzt sich Chrome sofort mit einem Wert von 1903,4 ms an die Spitze, auch wenn Firefox mit 1971,8 ms nur knapp dahinter folgt, und der Android-Browser mit 2160,6 ms auch nicht sonderlich weit abgeschlagen ist. Da sich also auch bei mobilen Geräte zunehmend zeigt, dass Sunspider am Ende seiner Aussagekraft angekommen ist, seien noch zwei andere Javascript-Benchmarks herangezogen. Bei Googles v8-Benchmark trägt Chrome wenig überraschend ebenfalls den Sieg davon, dies mit 1357 Punkten aber nur insignifikant vor dem Android-Browser (1302), Firefox ist hier traditionell etwas abgeschlagen (671). Aber auch Mozillas Kraken-Benchmark weist Chrome mit 31.902,1ms die Spitzenposition aus, diesmal liegt der Firefox nur knapp dahinter (32.376,1 ms), während der mitgelieferte Android Browser (42.178,7 ms) einen gewissen Respektabstand hält.

Umgedreht

Ein etwas überraschendes Ergebnis liefert hingegen der Peacekeeper-Benchmark von Futuremark, der eine Reihe unterschiedlicher Performance-Charakteristika abfragt und zu einem Gesamtwert kombiniert. Dabei trägt nämlich der Android-Browser mit 487 Punkten den Sieg davon, gefolgt von Chrome mit 445 und Firefox mit 326 Punkten. Ein Blick auf die Details zeigt, dass der Android-Browser ausgerechnet bei den Rendering-Aufgaben den Vorsprung herausgearbeitet hat. Chrome erweist sich ihingegen bei Textausgabe und DOM-Operationen zum Teil signifikant überlegen.

HTML5, CSS3 und Co.

Speed ist natürlich nicht alles, was einen guten Browser ausmacht, gerade die Unterstützung aktueller Webstandards ist ein nicht zu vernachlässigender Faktor. Und hier kann der Android-Chrome seine Stärken wirklich voll und ganz ausspielen: Mit einem Wert von 343 (+10) setzt er sich beim Test von html5test.com zum Teil erheblich vom Mitbewerb ab. Der Firefox kann immerhin noch 315 (+9) Punkte erzielen, der Android Browser nur mehr 256 (+3).

Kein Flash, aber HTML 5 Video

Ein Unterschied, der sich ganz konkret in der Funktionalität des Browsers niederschlägt: Unterstützt der Chrome doch sowohl das freie WebM als auch das proprietäre H.264 zur Videowiedergabe. Beim Android-Browser sucht man beides bisher vergeblich, der Firefox kann hingegen zumindest mit WebM-Unterstützung aufwarten. Und da wären wir schon bei einem anderen, gern wortreich diskutierten Thema: Die Android-Version von Chrome bietet nicht nur derzeit keinen Flash-Support, sie soll ihn auch nie bekommen, wie mittlerweile ganz offiziell bestätigt wurde. Wirklich überraschend kommt diese Entscheidung natürlich nicht, immerhin hat Adobe ja schon vor einigen Monaten das Ende der aktiven Weiterentwicklung der mobilen Flash-Versionen bekanntgegeben.

WebGL vermisst

Da verwundert schon eher, dass der mobile Chrome derzeit (im Gegensatz zu Firefox) noch kein WebGL unterstützt. Hier wird man aber wohl in absehbarer Zeit per Update nachbessern, die Grundlagen dafür sind jedenfalls schon gelegt. Der Offline-Storage-Support ist hingegen vorbildlich - und lässt sich auch gleich in Verbindung mit einer neuen Erweiterung für den Desktop-Chrome ausprobieren: Mit der "Chrome to Mobile Beta" können einzelne Seiten direkt vom Desktop-Browser an ein Android-Gerät "gepusht" werden, diese werden dann dort automatisch geöffnet. Wer will kann dabei gleich die ganze Seite samt Bildern schicken, damit diese anschließend auch offline gelesen werden kann. Wem das irgendwie bekannt vorkommt, der liegt natürlich nicht ganz falsch: Eigentlich ist das eine - etwas abgespeckte - Variante von "Chrome to Phone", allerdings muss hier keine zusätzliche App mehr am Smartphone installiert werden, der Chrome selbst bietet bereits alles nötige.

Web-Entwicklung

Für Web-EntwicklerInnen hat man sich ebenfalls etwas Besonderes einfallen lassen: Per "USB Web Debugging" ist es möglich die mobile Webseitendarstellung mit den Chrome "Developer Tools" direkt vom Desktop aus zu analysieren.

Fazit / tl;dr

Der Chrome für Android zeigt derzeit vor allem eines: Viel Potential. Performance und Webseitendarstellung sind wie zu erwarten top, die User-Interface-Konzepte - gerade beim Tabbed Browsing - wirken gut durchdacht. Gleichzeitig ist an so mancher Stelle unübersehbar, dass es sich noch um ein "Work-in-progress" handelt. Immer wieder tauchen Bugs auf, sei es bei der Seitendarstellung oder der Anwendung an sich. Auch der eine oder andere "Hänger" stört schon mal den sonst so flinken Ablauf. Und dann fehlt einfach noch so manches Feature ganz, etwa die Möglichkeit gezielt Desktop-Seiten anzufordern. Auch Erweiterungen oder Chrome-Web-Apps werden derzeit noch gar nicht unterstützt.

Updates

All dies wird aber von der langfristigen Perspektive überstrahlt. Jener einen besseren Default-Browser unter Android zu erhalten, der nicht nur eine enge Verzahnung mit dem Desktop bringt, sondern vor allem auch laufend über den Market auf dem aktuellsten Stand gehalten wird. Gelingt es dies wirklich vollständig umzusetzen, könnte Google als Nebeneffekt auch gleich die Sicherheit von Android signifikant verbessern, immerhin sind nicht-aktuelle Browserversionen (wie es jetzt bei praktisch allen mobilen Betriebssystemen der Fall ist) ein gern gesehenes und wohl dokumentiertes Angriffsziel. (, derStandard.at, 08.02.12)