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Zwölf Millionen Euro soll der junge Schweizer den Bayern wert sein.

Foto: REUTERS/Arnd Wiegmann

München - Sie wollten Marco Reus und haben nun Xherdan Shaqiri: Mit dem Millionen-Transfer des Schweizer Ausnahmetalents hat Bayern München das erste Ausrufezeichen für die kommende Saison gesetzt. Der 20-Jährige wird jedoch nicht die einzige Verstärkung für das Münchner Starensemble bleiben, um national den Angriff von Borussia Dortmund abzuwehren und sich auf europäischer Ebene Topklubs wie dem FC Barcelona weiter anzunähern. Präsident Uli Hoeneß hatte zuletzt bereits Hochkaräter für die Innenverteidigung und den Angriff angekündigt.

Zumindest der Deal mit Shaqiri ist schon so gut wie perfekt. Der Mittelfeldspieler vom FC Basel weilte am Dienstag bereits zur sportärztlichen Untersuchung und zu abschließenden Gesprächen mit Sportdirektor Christian Nerlinger in München. Fotos zeigen, wie Shaqiri zusammen mit seinem Bruder Erdin sowie seinen Beratern Arber Sakiri und Wolfgang Vöge die Geschäftsstelle des deutschen Rekordmeisters verlässt.

Zwölf Millionen für Basel

Dem Vernehmen nach wird der 17-fache Schweizer Nationalspieler (vier Tore) in München ab 1. Juli einen Vierjahresvertrag erhalten. Die Ablösesumme soll bis zu zwölf Millionen Euro betragen. Shaqiris Vertrag in Basel läuft noch bis 2014.

"Der Wechsel macht Sinn. Ich habe Uli Hoeneß schon vor etwa einem Jahr gesagt, dass Xherdan ein außergewöhnlicher Spieler ist, ein anpassungsfähiger Mensch, der jederzeit in einer Top-Mannschaft spielen kann", sagte Ottmar Hitzfeld, Nationaltrainer der Schweiz, der "Bild"-Zeitung. In der Münchner "tz" ergänzte er: "Ihm gehört die Zukunft. Er kann auch zu einem Publikumsliebling werden. Er ist ein dribbelstarkes Kraftpaket. Die Zuschauer werden ihn lieben."

Der 1,69 m große Shaqiri, zweimal mit Basel Meister und im Vorjahr zum "Schweizer Spieler des Jahres" gekürt, gilt im Mittelfeld als Alternative zu den Superstars Franck Ribéry und Arjen Robben. Er hat bei Basel aber auch schon als Außenverteidiger ausgeholfen. Sein Ex-Trainer Thorsten Fink, jetzt in Diensten des Hamburger SV, bezeichnete Shaqiri unlängst als "ganz frechen Hund".

Pikant ist, dass der gebürtige Kosovo-Albaner, der im Alter von einem Jahr in die Schweiz kam, mit dem FC Basel im Achtelfinale der Champions League noch auf den FC Bayern trifft. Das Hinspiel in Basel findet am 22. Februar statt, das Rückspiel steigt am 13. März.

Shaqiri ist der erste große Transfer der Bayern ab Sommer - und sicher nicht der letzte. Die Münchner würden versuchen, "einen Innenverteidiger zu finden", hatte Hoeneß zuletzt erklärt und außerdem "eine richtige Bombe" für den Angriff angekündigt. Nerlinger hält die öffentliche Diskussion über Schwachstellen im Bayern-Kader dagegen für überflüssig. "Die Schwachstellen, die wir haben, die wünschen sich sehr viele andere", sagte er.

Baustelle Abwehr

Fakt ist, dass Tormann Jörg Butt am Saisonende seine Karriere beenden wird und die Verträge der Abwehrspieler Breno und Daniel van Buyten sowie von Danijel Pranjic, Anatoli Timoschtschuk und Ivica Olic auslaufen. Der ausgeliehene Japaner Takashi Usami sieht zudem wenig Perspektiven in München und will im Sommer wechseln.

Pranjic wird den Verein ebenfalls verlassen, ansonsten haben sich die Bayern noch nicht zu ihren Plänen mit Olic und Co. geäußert. Dagegen kündigten die Vereinsbosse in den vergangenen Wochen wiederholt an, die bis 2013 laufenden Verträge von Torjäger Mario Gomez und Robben frühzeitig verlängern zu wollen.

Neues Spekulation über einen Zugang gibt es aus England: Dort wird gemeldet, dass die Münchner Interesse an Stürmer Junior Hoilett von den Blackburn Rovers haben. Der 21-Jährige gilt als großes Talent und soll die Bayern nur 810.000 Euro Ablöse kosten. (SID)