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Perfekt aufeinander eingespielt: Thomas Maurer, Florian Scheuba und Robert Palfrader (v. li.).
Der Rahmen ist seit der Premiere im November 2011 tatsächlich gleich geblieben: Thomas Maurer, Robert Palfrader und Florian Scheuba machen es sich in der Staatskünstler-Villa gemütlich - und sie erfüllen am Tag der offenen Tür brav alle Pflichten: Nest beschmutzen, Bürger beschimpfen, Champagner schlürfen und die Hand, die einen füttert, beißen. Perfekt aufeinander eingespielt, gelingt den drei Hofnarren das Intro mittlerweile hervorragend.
Ungleich staatstragender sind jene Teile von Wir Staatskünstler, die im Fernsehen ausgestrahlt werden. Am Donnerstag stand auf ORF eins um 23.45 Uhr die neunte und zunächst vorletzte Folge auf dem Programm. Wütend stellen Maurer, Scheuba und Palfrader fest, dass sie die Einzigen sind, die kein Geld von der Telekom erhalten haben. Sie ziehen über Alfons Mensdorff-Pouilly her, outen Herbert Scheibner als ehemaligen Notstandshilfe-Empfänger und delektieren sich an den irren Kosten für die Radmuttern des Eurofighters. Aber auch auf jüngste Ereignisse wird eingegangen: Die drei zitieren die Standard-Reportage vom WKR-Ball, und Maurer, ein Burschenschaftler-Käppi am Kopf, rappt zur Musik von Falco: "Wir sind die Juden von heut'." Scheuba und Palfrader agieren, Hitler imitierend, bitterböse im Hintergrund: "Wir haben Mitleid - mit den Juden von heut'."
Im Finale, am 23. Februar im Fernsehen, vermögen sich die Staatskünstler noch einmal zu steigern. Das FPÖ-Bashing ist hochkonzentriert. Als freiheitlicher Thinktank erfinden die Staatskünstler Slogans wie "Sangria statt Scharia", bemerken aber, dass es ohne Mastermind Herbert Kickl nicht geht. Ihm die Aufwartung zu machen misslingt - zum Brüllen komisch. Den definitiven Höhepunkt steuern Claudia Kottal als Laura Rudas und Nicholas Ofczarek bei. Gab er in Folge neun noch einmal den Ersatzmann Dietmar Hoscher, ist er zum krönenden Abschluss wieder der kleine Niko Pelinka: In der Zuspielung verkünden er und Laura als ZiB -Moderatoren stolz, dass Faymann die Themenführerschaft bei sozialer Gerechtigkeit errungen hat. Und was macht ein Büroleiter? Faxen! (trenk / DER STANDARD, Printausgabe, 10.2.2012)