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Bei Interesse können sich betroffene Frauen in der Universitätsklinik für Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin melden. Tel.: 0512/504-23276.
Über 10 Prozent aller Frauen leiden unter extrem starken Regelschmerzen (Dysmenorrhoe). An der Innsbrucker Universitätsklinik für Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin widmet sich derzeit eine Studie diesem Thema. Ein neues Medikament soll betroffenen Frauen helfen.
Die Ursache für Schmerzen während der Regelblutung sind Muskelkontraktionen der Gebärmutter, die in Wellen auftreten, ähnlich wie Geburtswehen. Ausgelöst werden diese Kontraktionen durch die Freisetzung körpereigener Prostaglandine. Durch die starken Kontraktionen wird die Blutzirkulation in der Gebärmutter abgeschnitten. Die darauf folgende Sauerstoff-Unterversorgung verursacht die Schmerzen. „Betroffen sind vor allem junge Frauen und die Schmerzen können eine so hohe Intensität erreichen, dass die Patientinnen mit dem Notarzt in die Klinik eingeliefert werden müssen", erklärt Ludwig Wildt.
Dysmenorrhoe hat aber auch ökonomische Auswirkungen. Eine Studie in den USA hat gezeigt, dass Arbeitsunfähigkeit aufgrund starker Regelschmerzen enorme volkswirtschaftliche Auswirkungen hat. Da vor allem junge Frauen betroffen sind, kommt dazu noch der immer wiederkehrende Ausfall während der Ausbildungszeit, Vorstand der Innsbrucker Universitätsklinik für Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin.
Neuer Behandlungsansatz
Bisher werden extreme Regelschmerzen vor allem mit Schmerzmitteln behandelt, wobei natürlich auch Nebenwirkungen in Kauf genommen werden müssen. Außerdem können mit Schmerzmitteln nur leichte bis mittlere Formen der Erkrankung behandelt werden. Ein zweiter Behandlungsansatz ist die Verschreibung der Pille, die in diesem Fall durchgehend genommen werden muss, womit der Eisprung und damit auch die Regelblutung blockiert werden.
Mit dem Medikament, das derzeit getestet wird, hoffen die Experten rund um Wildt betroffenen Frauen jetzt noch effektiver helfen zu können. Das Präparat blockiert die Prostaglandinrezeptoren und behindert so die Wirkung des körpereigenen Stoffes. (red)