Berlin - Gegen eine Belieferung der syrischen Opposition mit Waffen hat sich der Direktor der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) in Berlin, Volker Perthes, ausgesprochen. "Eine organisierte Bewaffnung der Rebellen hieße, auf eine militärische Entscheidung im Bürgerkrieg zu setzen", schrieb Perthes am Freitag in einem Gastbeitrag für die Nachrichtenagentur Reuters.

Solch ein Bürgerkrieg könnte "die Lebenszeit des Regimes nicht verkürzen, sondern verlängern", warnte der Wissenschafter. Ausdrücklich betonte er aber auch, dass die Zeit des syrischen Präsidenten Bashar al-Assad abgelaufen sei und dass dieser abtreten müsse.

Perthes befürwortet außerdem eine Verschärfung der Sanktionen. Daneben könnte es helfen, wenn Russland dem syrischen Machthaber Asyl gewähren würde, um einen Machtwechsel ohne immer neues Blutvergießen zu erleichtern. Die Regierung in Moskau müsse daher wegen ihres Kontakts zu Assad weiter "im Spiel bleiben", schrieb Perthes: "Es kann den Moment geben, wo eben doch die 'jemenitische Lösung' sinnvoll wird, ein verhandelter Abgang der Regimeelite, vielleicht mit Asyl in Sotschi." (APA/Reuters)