Wien - Bei den roten Gewerkschaften besteht doch keine einhellige Zustimmung zum Sparpaket. Wie die APA erfuhr, gab es bei der Abstimmung vergangenen Freitag im FSG-Präsidium zwei Gegenstimmen. Salzburgs AK-Präsident Siegfried Pichler hatte gegen das Sparpaket gestimmt, weil es unzumutbare Härten gegen Arbeitnehmer und Pensionisten enthalte. Neben Pichler stimmte auch der Bundesvorsitzende der Österreichischen Gewerkschaftsjugend Jürgen Michlmayr dagegen. Im Gespräch mit der APA erklärte er, dass er die geplanten Maßnahmen für zu wenig weitreichend halte.
"Chance für Verteilungsgerechtigkeit"
Grundsätzlich habe er das Sparpaket als Chance für die Verteilungsgerechtigkeit gesehen, die Einführung einer Solidar- und einer Umwidmungsabgabe seien auch positive Punkte. Dennoch hätte er sich vor allem eine Vermögens- und eine Erbschaftssteuer gewünscht. Zur Anhebung des faktischen Pensionsantrittsalters gehörten Maßnahmen gesetzt, die Unternehmen verpflichten, "gesunde Arbeitsplätze" zur Verfügung zu stellen und etwa eine Verkürzung der Arbeitszeiten zu regeln.
Außerdem seien die Einführung der Finanztransaktionssteuer und der Abgeltungssteuer von der EU beziehungsweise der Schweiz abhängig und somit nicht fix. "Solche Dinge sollten in einem Sparpaket aber fix geregelt sein", erklärte Michlmayr seine Ablehnung. (APA)