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Der eisige Winter hat in Rumänien innerhalb von 24 Stunden sechs weitere Kälteopfer gefordert.
Moskau/Bukarest/Sofia - Der Extremfrost in Russland und weiteren Ländern Osteuropas lässt die Zahl der Kältetoten dramatisch steigen. Allein Russland registrierte bis Montag 215 Menschen, die durch die Kälte gestorben sind. Zudem wurden mehr als 5.500 Patienten wegen Erfrierungen und Unterkühlungen ärztlich behandelt. Auch die Ukraine, Polen, Rumänien und Serbien haben bereits zahlreiche Kältetote gemeldet. In Polen sind allein in der vergangenen Nacht fünf Menschen erfroren. Österreich erwartet in den kommenden Tagen hingegen nach langer Zeit wieder Plusgrade.
Russische Meteorologen sprechen vom härtesten Februar in 60 Regionen seit mehreren Jahrzehnten. Besonders betroffen war demnach der Süden des Landes, wo auch das völlig verarmte Konfliktgebiet Nordkaukasus liegt. Auch im Nordwesten sei der Frost härter als sonst zu dieser Jahreszeit.
Zweithöchste Alarmstufe in Bulgarien
Der eisige Winter hat in Rumänien innerhalb von 24 Stunden sechs weitere Kälteopfer gefordert. Die Gesamtzahl stieg damit nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Bukarest vom Montag auf 74. Der Süden des Landes wird nach Behördenabgaben von neuerlichen Schneestürmen heimgesucht. Der Schnee liegt stellenweise meterhoch, viele Dörfer sind weiterhin isoliert.
Das südliche Nachbarland Bulgarien rief nach einem neuen Schneeeinbruch die zweithöchste Alarmstufe aus. Vier Stauseen traten über die Ufer. Eine Lawine stürzte auf die internationale Fernstraße von der Hauptstadt Sofia nach Mazedonien. Die Schneemassen blockierten die Fahrbahnen, doch dabei wurde niemand verletzt, wie das Staatsradio am Montag in Sofia berichtete. In Sofia herrschte wieder einmal ein Schneechaos. In 110 Schulen landesweit wurden die Kälteferien verlängert.
Donau unbefahrbar
Wegen dicker Eisschollen war die Donau in Bulgarien nach wie vor für die Schifffahrt unbefahrbar. Internationale Fernzüge konnten in der schwierigen Winterlage die Brücke über die Donau nach Rumänien bei Russe nicht passieren - die Reisenden wurden mit Bussen in die rumänische Hauptstadt Bukarest gebracht. Auch viele Inlandszüge mussten ihre Fahrten einstellen.
Auch in Österreich sackten in der vergangenen Nacht die Temperaturen bei 264 von 265 Messstationen unter minus acht Grad. Dennoch kündigten die Experten der ZAMG in Wien ein Ende der Kältewelle an. Am kommenden Wochenende könnten die Temperaturen schon deutlich über null steigen. Vorerst kann von Tauwetter allerdings keine Rede sein. In Gars am Kamp (NÖ, 256 Meter Seehöhe), fielen die Werte in der Nacht auf Montag nahezu ins Bodenlose. Mit minus 24,6 Grad übertraf bzw. unterbot man somit im Waldviertel wesentlich höher gelegene Destinationen wie etwa den Brunnenkogel (3.440 Meter) um mehr als zwei Grad.