Der Internist Klaus-Felix Laczika von der Universitätsklinik für Innere Medizin I am AKH Wien arbeitet seit drei Jahren mit Musiktherapie und Musikmedizin auf der Intensivstation. Bei der Musiktherapie handelt es sich um eine "Dreierbeziehung" zwischen Therapeut, Patient und der Musik. Bei der Musikmedizin suchen sich die Patienten die Musik aus, beim Hören wird die Wirkung gemessen.

Musik wirkt heilsam

Laczika hat experimentell die Atmung und die Herzfrequenzvariabilität von Mitgliedern der Wiener Philharmoniker und des Publikums bei einem Mozart-Konzert gemessen. "Jedes Mozart-Klavierkonzert ist eine Hochschaubahn sämtlicher menschlicher Existenzzustände, von Ekstase bis zu Friede und Humor, die mittels modernster Stressforschungstechnik sichtbar gemacht werden können", erklärt Laczika.

Dieses Sichtbarmachen von Stress und Entspannung ist auch bei schwerkranken KrebspatientInnen auf der Palliativstation möglich. "Auch bei ihnen ist Musik ganz allgemein in der Lage, Körper und Geist je nach Vorgabe in einen entspannten oder stimulierten Zustand zu versetzen und damit die Lebensqualität zu heben", sagt Herbert Watzke von der Universitätsklinik für Innere Medizin I, der Österreichs einzige Professur für Palliativmedizin besetzt.

Konstantin Wecker hat sich übrigens bereit erklärt, sich vor und während eines "musikalischen Dialogs" auf der Bühne verkabeln zu lassen und somit selbst an der Studie teilzunehmen. Mit Hilfe des Künstlers soll die Musikmedizin in der Palliativstation an der MedUni Wien im AKH gefördert werden. Der Reinerlös fließt zu 50 Prozent direkt in die Abteilung, um notwendige Anschaffungen zu tätigen. Die andere Hälfte kommt Caritas-Projekten zu Gute. (red, derStandard.at)