Der Lobbyist Peter Hochegger gab im Untersuchungsausschuss erstmals im Detail bekannt, welche Personen für ihn gearbeitet haben. In "News" hatte Hochegger von 28 Personen gesprochen. Im Folgenden die Namen, die Hochegger im Parlament nannte:

Für die SPÖ waren das:

Alfred Gusenbauer (laut Hochegger waren es 100.000 Euro über ein Jahr, der Ex-Kanzler hat jedoch angegeben, niemals für Hochegger gearbeitet zu haben)

Heinz Lederer, Ex-SPÖ-Kommunikationschef

Peter Schieder, Ex-Zentralsekretär der SPÖ

Oliver Wagner, aktueller SPÖ-Kommunikationschef (2009 einen Monat lang für Hochegger tätig)

Karl Blecha, SPÖ-Pensionistenchef

Stefan Hirsch, aktueller Pressesprecher von Verteidigungsminister Norbert Darabos (war vor seinem politischen Engagement laut eigenen Angaben von 2002 bis 2005 als PR-Assistent für Hochegger tätig)

Kurt Gartlehner, Ex-Telekomsprecher der SPÖ


Von BZÖ/FPÖ:

Walter Meischberger, Ex-FPÖ-Politiker

Mathias Reichhold, Ex-Verkehrsminister

Reinhart Gaugg, Ex-FPÖ-Politiker

Hubert Gorbach, Ex-Verkehrsminister (BZÖ)

Christine Lackner, Ex-Pressesprecherin im Verkehrsministerium

Reinhard Firlinger, Ex-FPÖ-Telekomsprecher

 

Von der ÖVP:

Ernst Strasser, Ex-Innenminister (100.000 Euro für Bulgarien-Auftrag)

Franz Kusin, Ex-Mitarbeiter der Telekom und Funktionär der Fraktion Christlicher Gewerkschafter (140.000 Euro im Jahr 2008)

Stefan Krenn, Ex-Mitarbeiter im Kabinett von Sportstaatssekretär Reinhold Lopatka

Andreas Schneider, Ex-Mitarbeiter im ÖVP-Parlamentsklub

Ingrid Krenn-Ditz, Ex-Büroleiterin im Wirtschaftsministerium

Martin Jenewein

 

Von den Grünen:

Monika Langthaler, Ex-Nationalratsabgeordnete der Grünen

Christian Nohel, Ex-Mitarbeiter im Parlament

Brigitte Reiter, Ex-Kandidatin der Grünen in Wien-Favoriten

Lukas Schrattenthaler, Ex-Mitarbeiter im Parlament

An den Namen eines weiteren Grünen könne er sich nicht erinnern.

Reaktionen

Gusenbauer wies die Darstellung Hocheggers zurück und kündigte rechtliche Schritte an (siehe hier). Auch Langthaler und Nohel, beide Geschäftsführer von "brainbows", wiesen "alle absurden Unterstellungen in Zusammenhang mit den aktuellen Aussagen von Peter Hochegger rund um die Telekom AG auf das Schärfste zurück". Es habe im Auftrag von Hochegger nie - weder direkt noch indirekt - irgendwelche Lobbyingaktivitäten seitens "brainbows" oder eines Mitarbeiters gegeben, dementsprechend auch diesbezüglich keine Aufträge, Verträge, "geschweige denn irgendwelche Zahlungen". Man prüfe rechtliche Schritte.

Stefan Hirsch, Pressesprecher von Verteidigungsminister Norbert Darabos, weist in einer Stellungnahme gegenüber derStandard.at darauf hin, dass er von 2002 bis 2005 nach seinem Studium als PR-Berater für Hochegger tätig war. Erst danach sei er in den politischen Bereich gewechselt. Oliver Wagner, aktueller SPÖ-Kommunikationsleiter, verwies auf Twitter darauf, dass er die Agentur Hochegger "sofort" und auf seinen Wunsch wieder verlassen habe, weil der Skandal bekannt wurde. Hochegger hat im U-Ausschuss ausgesagt, dass Wagner "sehr kurz" (später hat er von einem Monat gesprochen) gearbeitet habe.

Auch Ingrid Krenn-Ditz wies die Aussagen Hocheggers ihre Person betreffend zurück. Sie sei "entsetzt" über Hocheggers Aussagen, diese seien "völlig aus der Luft gegriffen", sagte Krenn-Ditz, die Frau des früheren VP-Wirtschaftsministers und Ex-ÖIAG-Vorstandes Johannes Ditz, zur APA. Sie sei in Hocheggers Agentur angestellt gewesen, habe weder für Hochegger noch für die Telekom lobbyiert. Von 1999 bis 2001 sei sie bei Hocheggers Kommunikationsagentur angestellt gewesen und habe dort Kunden wie Coca Cola oder eine Versicherung betreut - aber weder mit der Telekom noch mit der Mobilkom zu tun gehabt, betonte Krenn-Ditz. Der ÖVP könne sie nicht zugerechnet werden, denn sie sei niemals Parteimitglied gewesen. Dass Johannes Ditz ihr Ehemann ist, sei "schon alles an ÖVP-Nähe". Johannes Ditz war bis 1996 Wirtschaftsminister, von 1999 bis 2001 war er ÖIAG-Vorstand. (rasch, derStandard.at, 16.2.2012/APA)