Miranshah - Im Nordwesten Pakistans sind bei zwei US-Drohnenangriffen insgesamt mindestens 13 mutmaßliche Aufständische getötet worden. Sicherheitskreisen zufolge wurden am Donnerstag bei einem ersten Angriff in der Stadt Spalga in den unruhigen Stammesgebieten an der Grenze zu Afghanistan fünf Menschen getötet. Nur wenige Stunden später sei ein Fahrzeug in Mir Ali beschossen worden, dabei seien mindestens acht Menschen umgekommen.

Am Morgen seien zunächst zwei Raketen auf ein Lager in Spalga nahe der Stadt Miranshah im Stammesgebiet Nord-Waziristan abgefeuert worden, sagten örtliche Sicherheitsvertreter. Das Lager sei von Aufständischen genutzt worden.

Opfer waren Kämpfer aus Usbekistan

Bei dem zweiten Angriff auf ein Fahrzeug in der Stadt Mir Ali rund 25 Kilometer weiter östlich wurden den Angaben zufolge mindestens acht Menschen getötet. Das Fahrzeug sei vollständig ausgebrannt. Ein weiterer Sicherheitsvertreter aus Miranshah, der Gebietshauptstadt von Nord-Waziristan, sprach von mindestens zwölf Todesopfern. Seinen Angaben zufolge handelte es sich bei den Toten um radikalislamische Kämpfer aus Usbekistan.

Tod von Anführer vor einer Woche

Die halbautonomen Stammesgebiete an der Grenze zu Afghanistan gelten als Rückzugsgebiet des Terrornetzwerks Al-Kaida, der Taliban und anderer militanter Gruppen. Die US-Drohnenangriffe sind in Pakistan heftig umstritten, zumal immer wieder unbeteiligte Zivilisten dabei zu Tode kommen. Von der Regierung in Islamabad werden sie jedoch toleriert. Ende Jänner hatte US-Präsident Barack Obama erstmals öffentlich den Einsatz von Drohnen in Pakistan bestätigt.

Vor einer Woche soll bei einem der Angriffe auch der Al-Kaida-Anführer Badr Mansoor getötet worden sein. Mansoor war nach Angaben aus Sicherheitskreisen nach dem Tod des früheren pakistanischen Al-Kaida-Anführers Ilyas Kashmiri "de facto zum Al-Kaida-Chef" in dem Land aufgestiegen und soll für Anschläge mit zahlreichen Toten verantwortlich sein. (APA)