"Das war's!",

sprach der Mann mit den legendären Karteikärtchen: Nach 485 Ausgaben in zwölf Jahren wurde Dienstagabend der letzte Boulevard Bio ausgestrahlt.

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Ein eher irreführender

Name - war doch der studierte Jurist Alfred Biolek als Gastgeber seiner kleinen Gesprächsrunden stets zu distanziert und höflich, um die Geschichten seiner Gäste in klassischer Boulevardmanier auszuweiden. Das war angenehm altmodisch, verbunden mit dem Risiko, in gepflegte Langeweile abzudriften.

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Seine letzten drei Sendungen hatte Bio zu

einer "Trilogie des Abschieds" deklariert und nacheinander den Themen "Glaube, Liebe, Hoffnung" gewidmet. Und Verona Feldbusch, die mit dem Begriff "guter Hoffnung sein" wenig anfangen konnte ("Bin ich doch immer!"), wirkte nicht nur mit ihrem nicht versiegen wollenden Redeschwall wie die leibhaftige Antithese zum soignierten Gastgeber.

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Zum Abschied durfte Alfred Biolek

übrigens seinen hölzernen Talkmastersessel mit den eingebauten "Räuspertasten" mitnehmen. Seinen angestammten Sendeplatz wird - mit neuen Sitzmöbeln und neuem Konzept - ab September Sandra Maischberger einnehmen. (irr/DER STANDARD; Printausgabe, 12.6.2003)

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